Ziele setzen und erfolgreich in die Tat umsetzen – wie geht das?

WARUM IST DAS ÜBERHAUPT WICHTIG?
Kennen Sie Alice im Wunderland? Dort gibt es ein wunderbares Bild dafür, dass der richtige Weg nur ausgewählt werden kann, wenn das Ziel bekannt ist.
Alice: “Was würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?”
“Das hängt zum größten Teil davon ab, wohin du möchtest”, sagte die Grinsekatze.
“Ach wohin ist mir eigentlich gleich…”, sagte Alice.
“Dann ist es auch egal, wie du weitergehst”, erwiderte die Katze.
WIE WÄHLEN SIE IHRE ZIELE AUS?
Ein wichtiger Erfolgsfaktor für Ihre Zielerreichung ist eine dementsprechende Formulierung Ihrer Ziele. Sie haben tatsächlich den meisten Einfluss darauf, ob Sie Ihre Ziele erreichen werden.
SEHEN WIR UNS DIE WICHTIGEN ELEMENTE ERFOLGREICH FORMULIERTER ZIELE AN.
1. Spezifische Ziele
Haben Sie ein positives Ziel vor Augen? Sehen Sie, wie Sie in zehn Jahren gerne arbeiten möchten? Vielleicht mit einem eigenen Laden, einer Trainingshalle oder einem Tierzentrum mit mehreren anderen Menschen zusammen? Das Bild Ihres Zieles sollte sehr deutlich und genau sein. Nehmen wir das Beispiel mit dem eigenen Laden. Wo möchten Sie diesen Laden haben? Wie sieht der Laden aus? Welche Kunden besuchen diesen Laden? Dieses spezifische Ziel ist Ihre Vision!
Das sind positive Ziele und mit solchen Bildern erreichen Sie diese auch viel leichter.
Falls Ihre Ziele eher von etwas weg gerichtet sind, wie z.B.: “In 10 Jahren möchte ich nicht mehr angestellt sein.”, dann nehmen Sie sich die Zeit, positiv zu formulieren, wie Ihr Ziel aussehen soll.
Hilfreiche Fragen dazu könnten sein:
- Möchte ich dann alleine arbeiten oder habe ich Angestellte?
- Möchte ich bei mir zu Hause arbeiten?
- Wieviel Zeit und Geld möchte bzw. kann ich investieren, um meine Firma aufzubauen?
Basierend auf dem Beispiel aus “Alice im Wunderland”: Wenn Sie wissen, wo sie nicht sein möchten, so können Sie fast überall hingehen. Und hier liegt auch ein Stolperstein. Stellen Sie sich vor, Sie haben ein ganz festes Ziel. Sie verfolgen die Wege zu Ihrem Ziel. An jeder Weggabelung überprüfen Sie, ob Sie noch auf dem Weg zu Ziel sind und in welche Richtung Sie gehen sollten, um dieses Ziel zu erreichen.
Und nun stellen Sie sich vor, Sie hätten kein Ziel. Sie wüssten nur, dass Sie nicht in den Wald gehen möchten. Sie überlegen an jeder Kreuzung, welcher Weg Ihnen gefällt und Sie vermeiden jeden Weg, der in einen Wald führt.
Diese Vorgehensweise ist nicht komplett abzulehnen. Auf diese Art und Weise kann man viel Neues erkunden und kennenlernen. Und vielleicht kommen Sie wieder an Ihrem Anfangspunkt an und bemerken, wie viel Zeit vergangen ist, um genau dort wieder zu stehen, wo Sie bereits begonnen haben.
Ebenso wichtig, wie die positive Formulierung ist die eindeutige Formulierung bei spezifischen Zielen. ‘Ich möchte Trainer werden’ ist nicht spezifisch genug. Für was möchten Sie Trainer werden? Menschen mit Hund? Menschen mit Katze? Menschen mit Pferd? Fragen Sie sich selbst bei der Zieldefinition, ob Ihr Ziel eindeutig formuliert wurde.
2. Messbare Ziele
Woher wissen Sie, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben? Nehmen wir doch das Beispiel mit dem Trainer. Spezifischer: Sie möchten Hundetrainer werden. Wann sind Sie ein zufriedener Hundetrainer? Ist das Ziel für Sie erreicht, wenn Sie das Gewerbe angemeldet haben? Oder wenn Sie eine bestimmte Stundenanzahl als Hundetrainer arbeiten? Oder wenn Sie einen bestimmten Umsatz erreicht haben?
Überlegen Sie genau, welches Kriterium für Sie die Zielerreichung kennzeichnet. Sie sorgen mit einer messbaren Angabe dafür, dass Sie die Zielerreichung gebührend feiern können und natürlich auch, dass Sie zufrieden mit sich sein können.
Suchen Sie sich ein nicht passendes Maß für Ihre Zielerreichung aus, werden Sie bei der Erreichung dieses Zieles nicht zufrieden sein. Haben Sie sich zum Beispiel die Gewerbeanmeldung ausgesucht, dann haben Sie Ihr Ziel erreicht, wenn Sie aus der Behörde kommen, bei der Sie Ihr Gewerbe angemeldet haben. Ist Ihr eigentliches Ziel aber, dass Sie von der Tätigkeit als Hundetrainer leben möchten, so haben Sie noch einen Weg vor sich. Auf diesem Weg ist die Gewerbeanmeldung nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zu Ihrem eigentlichen Ziel.
3. Aktiv beeinflussbare Ziele
Bei diesem Element geht es darum, dass Sie sich Ziele auswählen, die Sie selbst auch gut beeinflussen können. Konstruieren wir ein Beispiel. Sie möchten gerne zusammen mit Ihrem besten Freund eine Hundeschule eröffnen. Ihr bester Freund mag aber keine Hunde und möchte auch keine Hundeschule eröffnen. Ihr Ziel hängt nun daran, ob Ihr Freund sich doch noch entschließt, mit Ihnen zusammen eine Hundeschule zu eröffnen.
Ich gebe zu, bei diesem Element der Zielformulierung ist mir das Beispiel sehr schwer gefallen. In den Berufen rund um das Tier, können Sie die meisten Ziele selbst sehr gut beeinflussen. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass Sie sich immer wieder fragen: Ist mein Ziel vor allem durch mich beeinflussbar? Kommt es darauf an, dass ich aktiv werde?
4. Realistische Ziele
Klingt das Schlagwort “Realistische Ziele” in Ihren Ohren danach, dass Sie kleine Brötchen backen sollen? Nehmen Sie ruhig die großen Brötchen als Ziel. Achten Sie dabei immer darauf, dass Sie die Ziele auch erreichen können. Dies hängt von einigen Parametern ab. Und Sie können bei der Überprüfung auf die Machbarkeit Ihrer Ziele ja auch immer wieder nachjustieren. Möchten Sie ein großes Tierzentrum auf die Beine stellen und haben sich überlegt, keine Mitarbeiter einzustellen? Dann werden Sie dieses Ziel nur mit Partnern erreichen können.
Denken Sie bei Ihrer Überprüfung auf die Realisierbarkeit Ihrer Ziele daran, dass Sie Parameter auch ersetzen können. Dauert Ihnen die Zielerreichung zu lange, so können Sie mit erhöhter Investition den Markt z.B. durch Werbemaßnahmen schneller erschließen.
5. Terminierte Ziele
Bis wann möchten Sie Ihre Ziele erreicht haben? Geben Sie sich hier einen festen Zeitrahmen vor. Natürlich kann es sein, dass Sie am Ende dieses Zeitrahmens bemerken, dass Sie noch Zeit brauchen. Sie können dann entscheiden, wie Sie weiter vorgehen wollen. Sie können sich mehr Zeit nehmen oder auch beschließen, dass sie dieses Ziel nicht mehr erreichen möchten, weil Ihnen der Aufwand dafür zu hoch ist.
Wenn man dem britischen Soziologen C. Northcote Parkinson glauben darf, dann dehnt sich Arbeit in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht. Wenn Sie sich keinen Zeitrahmen stecken, dann werden Sie vor sich hin arbeiten. Der Zeitrahmen erinnert Sie immer wieder daran, dass Sie Ihr Ziel auch in einer bestimmten Zeit erreichen wollten.
Sie kennen nun die fünf Elemente einer hilfreichen Zieldefinition. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Ziele, schreiben oder malen Sie auf, was Sie erreichen möchten. In der Reflektion mit einem Coach, einem Ihnen wohlgesonnenen Freund (das sind die, die Ihnen auch widersprechen, wenn sie Ihre Idee für nicht gut halten) oder auch mit Ihnen selbst wird Ihre Zielvision klarer werden. Sie werden zielgerichteter arbeiten und dadurch auch mehr Zeit für sich selbst haben.