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Herzkohärenz, Tiertraining und Tellington TTouch, von Katja Krauß

Gesundheit & Pflege, Training & Verhalten

Die Herzfrequenz schwankt ständig, sie wird vom Sympathikus und Parasympathikus gesteuert. Je harmonischer und entspannter unser physischer und psychischer Zustand ist, umso gleichmäßiger ist diese Veränderung im Zeitverlauf.

Linda Tellington-Jones handelt oft intuitiv. Sie findet einen Zugang zu Tieren auf ihre eigene sehr achtsame Weise. Inzwischen ist sie sich sicher, dass die verbesserte Herzkohärenz bei der positiven Wirkweise der Tellington TTouch Methode eine große Rolle spielt.

WAS IST KOHÄRENZ?

In der Psychologie wird von Kohärenz gesprochen, wenn jemand nachvollziehbar logisch denken kann. Inkohärentes Denken dagegen bezeichnet Zerfahrenheit und Verworrenheit. Der Begriff der Kohärenz ist in vielen Wissenschaftsgebieten zu finden und beschreibt häufig ein sehr komplexes Konstrukt.

WAS IST NUN HERZKOHÄRENZ?

Hierzu hat das HeartMath® Institut in Kalifornien eine eigene Definition entwickelt. Es wurde hier festgelegt, dass Kohärenz der Zustand ist, in dem das Herz, der Verstand und die Gefühle energetisch verbunden zusammenarbeiten. In diesem Zustand bildet sich Resilienz, also psychische Widerstandskraft, bei der sich die persönliche Energie steigert, d.h. die Energie wird nicht verbraucht, sondern es wird mehr Energie zur Verfügung gestellt, um weitere harmonische Zustände zu realisieren, wie z.B. im Flowzustand.

Das HeartMath® Institut spricht dabei von psychophysikalischer Kohärenz und sie machen deutlich, dass durch wachsende Synchronisation zwischen den emotionalen, physiologischen und kognitiven Systemen die Fähigkeit zur Selbstregulation gefördert wird, d.h. die Selbstheilungskräfte werden verstärkt. Inzwischen ist vielfach erforscht, dass die Kohärenz wichtig für die körperliche und geistige Gesundheit sowie für die Leistungsfähigkeit ist.

TIERE SIND UNS ÄHNLICHER, ALS WIR DACHTEN

Inzwischen sind bereits viele psychobiologische Analogien zwischen dem Menschen und anderen Säugetieren erforscht worden. Es geht dabei um die physischen Strukturen, wie z.B. den Gehirnaufbau mit der Verortung von Emotionen im limbischen System, sowie der Kognitionsverarbeitung im Neokortex. Affenhirne haben z.B. genau die gleichen für Sprache nötigen Hirnareale wie Menschen: das Wernicke-Areal für Wortverständnis im Schläfenlappen und das Broca-Areal für Grammatik und Wortartikulation im Stirnhirn. Ihnen fehlen nur die anatomischen Voraussetzungen zur gegliederten Abfolge von Lauten.

Molekularbiologisch stehen wir den Menschenaffen sogar näher als Mäuse den Ratten oder Kamele den Lamas. Schimpansen und Menschen unterscheiden sich in etwa 1,6% ihrer Erbanlagen. Der Unterschied zwischen Schimpansen und Gorillas liegt dagegen bei über 2%.

Ebenfalls sind viele Analogien im Bereich der biochemischen Prozesse, wie z.B. der Neurotransmitterbotenstoffe festgestellt worden. Auch die Grundbedürfnisse und die Basisemotionen verschiedener Säuger sind ähnlich den unseren.

Daher liegt es nahe, dass auch den Tieren die Verbesserung der Herzkohärenz ähnlich gut hilft, wie es uns hilft in unsere Balance zu finden.

Sanfte Berührungen regen die Oxytocinausschüttung an, wodurch sich meist auch die Herzkohärenz verbessert.

HERZKOHÄRENZ UND TIERTRAINING

Bei Stress, z.B. bei Angst oder Wut steigt die Durchschnittsfrequenz des Herzschlages an und die Schwankungen werden ungleichmäßiger. Es findet eine Entfernung von der Kohärenz statt. Dieser Umstand gilt für uns, wie auch für unsere Haustiere.

Im Gegensatz dazu haben Untersuchungen gezeigt, dass allein die Anwesenheit geliebter Personen oder Tiere die Kohärenz fördern können. Selbst durch das Visualisieren emotional positiv behafteter Bilder kann die Kohärenz verbessert werden.

Positive Emotionen begünstigen den Herzrhythmus und negative Emotionen wirken sich ungünstig auf das Herzschlagmuster aus.

BEI WELCHEM TIERTRAINING HILFT ES MIR AUF EINEN KOHÄRENTEN ZUSTAND EINZUGEHEN

Erlebe ich ein Tier, welches gestresst ist und dadurch Verhaltensweisen zeigt, die sich negativ auf seine Umgebung oder sich selber auswirken, dann ist es förderlich dem Tier dabei zu helfen, in einen kohärenten Zustand zu kommen.

Habe ich z.B. einen traumatisierten Hund, der häufig ängstlich nach anderen Hunden schnappt, dann wird es sich positiv auswirken, ihm zu einer besseren Herzkohärenz zu verhelfen. Fühlt er sich wohler, kann er bewusster entscheiden, wie er reagiert. Dadurch ist es möglich, dass der Hund sich bewusst für Alternativverhalten entscheiden kann und es dadurch nicht mehr zu weiterem Abwehr- oder Drohverhalten kommt.

Habe ich ein Tier, welches bereits in einem kohärenten Zustand ist, dann fällt es mir leicht, diesem Tier bestimmte Verhaltensweisen anzutrainieren. Möchte ich z.B. einer Katze beibringen durch einen Reifen zu springen, dann wird mir das viel leichter fallen, wenn sie nicht gestresst ist.

Also ist es gleich, ob ich dem Tier Spezialaufgaben lehren möchte oder ihm dabei helfe, dass es sich in seiner gewohnten Umgebung wieder wohl fühlen kann.

Die Herzkohärenz trägt auch bei Hunden dazu bei, dass sie sich besser verstehen. (Bilder: Katja Krauß)

WAS HAT DER HERZSCHLAG MIT DER PSYCHE ZU TUN?

Das Herz ist mit dem Gehirn durch viele Nervenbahnen verknüpft, wobei interessanterweise mehr Nerven vom Herz zum Gehirn führen, als umgekehrt. Damit hat das Herz einen großen Einfluss auf die Gehirnfunktionen.

Eine größere Herzkohärenz führt zu mehr Alpha Gehirnwellen und verbessert die kognitive Wahrnehmung. Alpha-Wellen ermöglichen den anderen Gehirnwellen-Bereichen miteinander zu kommunizieren. Im Alpha Zustand ist das Individuum wach und bewusst und kann trotzdem gleichzeitig das Unterbewusstsein aktivieren.

Der Tellington TTouch, hier der Ohr TTouch, verhilft dem Gettouchten, sowie auch demjenigen der ttoucht zur besseren Herzkohärenz.

WIE HELFEN WIR DEN TIEREN ZU EINER VERBESSERTEN HERZKOHÄRENZ?

Das Herz erzeugt ein Energiefeld, dass ca. 1,5 m rund herum messbar ist. Überschneiden sich die Energiefelder von zwei oder mehr Individuen, so beeinflussen sie sich gegenseitig.

In wissenschaftlichen Studien wurde gezeigt, dass Pferde sensibel auf das Herzfeld von Menschen reagieren und umgekehrt.

Die Felder versuchen sich zu synchronisieren. Dabei ist es nun entscheidend, wie stabil unsere eigene Herzkohärenz ist. Denn natürlich können wir uns auch von der Hektik des Anderen anstecken lassen. Es ist daher wichtig, dass wir selber gut geerdet sind und in Kohärenz kommen/bleiben.

WIE KÖNNEN WIR UNSERE HERZKOHÄRENZ FÖRDERN?

Wie bereits oben beschrieben, reichen bereits positive Gedanken, um die Kohärenz zu verbessern. Besonders gut ist es ebenfalls zu lächeln oder zu lachen. Interessanterweise wird die Herzkohärenz besonders verstärkt durch Mitgefühl, Wertschätzung und Dankbarkeit.

Über die Atmung kann der Rhythmus des Herzschlags ebenfalls beeinflusst werden. Einatmen beschleunigt den Rhythmus und Ausatmen verlangsamt ihn. Diese Abhängigkeit zwischen der Atem- und der Herzfrequenz heißt Respiratorische Sinus-Arrhythmie. Daher ist es ebenfalls hilfreich, sich auf das eigene Ausatmen zu konzentrieren.

Die Herzkohärenz kann auch bei Katzen, egal ob große oder kleine, gemessen werden. Meine Schülerin im Palast von Dubai, war dort für die von mir trainierten Löwen zuständig.

SCHON EINE HERZUMARMUNG KANN EINEN UNTERSCHIED MACHEN

Bei der Tellington TTouch® Methode gibt es einen TTouch, der Herzumarmung (Hearthug-TTouch) genannt wird. Bereits nach einer Herzumarmung verbessert sich bei vielen Menschen messbar die Herzkohärenz.

Hier ist die Anleitung zum selber ausprobieren.

  • Lege beide Hände übereinander auf die Mitte deiner Brust, sodass beide Handflächen nach innen zu deinem Herzen zeigen. Visualisiere unter deinen Händen, auf deiner Brust, das Ziffernblatt einer Uhr. Die Sechs liegt auf der untersten Stelle des Kreises und hat die geringste Entfernung zum Boden.
  • Verschiebe die Haut in etwas mehr als einem Kreis mit oder gegen den Uhrzeigersinn, was immer sich für dich am besten anfühlt, beende entsprechend bei 9 oder 3 Uhr.
  • Atme erneut tief ein und aus während deine Hände ruhig auf der Position der Neun bzw. der Drei liegen.
  •  Überprüfe, welche Bewegungsrichtung sich für dich besser anfühlt: mit dem Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn. Das kann sich ändern. Wenn Du magst, probiere auch die andere Richtung aus.
  • Beginne mit dem Tempo, das sich für dich in diesem Moment stimmig anfühlt. Falls du gerade gestresst bist, magst du die Bewegung bis zur Neun vielleicht lieber schneller durchführen (z.B. in zwei Sekunden), um dann bei der Neun länger innezuhalten. Vielleicht fühlt sich eine langsamere Bewegung gerade besser an, sodass du eventuell 3 Sekunden für einen Kreis brauchst.
  • Atme nun ein paar Mal normal ein und aus und richte dabei deine Aufmerksamkeit auf die Luft, wie sie in deine Lunge hinein – und wieder hinaus strömt.

Übrigens gibt es beim HeartMath® Institut ein kleines Gerät zu kaufen, mit welchem die Herzkohärenz gemessen werden kann. Dieses Gerät (emwave), sowie weitere Infos kann man beziehen unter:

  • www.heartmathdeutschland.de

Diese beiden Internetseiten sind auch sehr informativ, wenn man sich mit dem Thema ausführlicher beschäftigen möchte:

  • www.vnsanalyse.de/de/anwendung/auswertung-der-messdaten.htm
  • www.autonomhealth.com/blog/grundlagen-der-herzfrequenzvariabilitaet

(Danke für den Tipp an Dr. Daniela Zurr.)

Anmerkung: In der Tierverhaltensliteratur wird meist von Herzfrequenzvariabilität nicht Herzkohärenz gesprochen. Bei der Herzfrequenzvariabilität werden teilweise noch weitere Parameter ausgewertet. Dies würde hier aber zu weit führen. Im Prinzip entspricht eine hohe Herzkohärenz einer hohen Herzfrequenzvariabilität im sogenannten Rhytmogramm.

20.11.2019/von Katja Krauss
Schlagworte: Entspannung, HERZKOHÄRENZ, Parasympathikus, Sympathikus, Training, TTouch
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