Familien mit Hund und Kind bedürfnisorientiert begleiten
DIE WEITERBILDUNG VON MIRIAM ARNDT-GABRIEL
FÜR HUNDETRAINER*INNEN
Der Alltag von Familien mit Hund und Kind ist oft bunt, spannend, turbulent und ja, auch herausfordernd. Dazu kommt, dass Hundeschulen, Hundetrainer:innen und Verhaltensberater:innen, bei denen Raum, Verständnis und ein positiver, respektvoller Umgang mit Kind und Hund zum Standard gehören, immer noch eher schwer zu finden sind.
EIN ERFAHRUNGSBERICHT VON KATHRIN GUTER-WYCISK

Kathrin Guter-Wycisk, bedürfnisorientierte Hundetrainerin im Unterallgäu und Inhaberin der Hundeschule Ach du lieber Hund, hat die Weiterbildung für Hundetrainer:innen “Familien mit Hund und Kind bedürfnisorientiert begleiten” erfolgreich abgeschlossen. (www.achdulieberhund.de)
Als ich meine Hundeschule für Familien mit Hund gegründet habe, wollte ich genau diese Lücke schließen und damit Ressourcen für Familien mit Kind und Hund bieten, die über das Thema Sicherheit hinausgehen. Klar, Sicherheit ist wichtig und die Grundlage eines harmonischen Zusammenlebens. Und gleichzeitig ist es wichtig, auch alle anderen Aspekte zu fördern, um langfristig Leichtigkeit und Freude im Alltag nicht zu verlieren. So bin ich dann auch auf Miriams Buch “Hunde und Kinder – das Miteinander achtsam und bedürfnisorientiert begleiten” gestoßen. Was soll ich sagen: Ich war begeistert, so begeistert, dass ich Miriam geschrieben habe. Denn ich wollte unbedingt mehr lernen und hatte Glück, da die Idee zur Weiterbildung wohl schon in ihrem Kopf herumspukte. Kurz vor beginn der Weiterbildung, erreichte mich noch eine kleine Überraschung über die ich mich riesig gefreut habe: ein kleines, liebevoll gepacktes Päckchen mit Material zu einigen Modulen und einer Karte mit persönlichen Worten von Miriam.
ÜBER MIRIAM ARNDT-GABRIEL
Miriam Arndt-Gabriel ist Philosophin, Hundepsychologin, Fachbuchautorin und seit Jahren als Expertin rund um Hund und Kind bekannt. Mit ihrem tiefen Verständnis von Bedürfnisorientierung, Hundeverhalten und der Gewaltfreien Kommunikation (nach Marshall Rosenberg) gelingt es ihr Brücken zu bauen und dabei individuelle Lebensrealitäten zu berücksichtigen. Ihr Ansatz ist geprägt von Respekt, Empathie und Klarheit – sowohl im Umgang mit Menschen als auch mit Hunden.

Miriam Arndt-Gabriel
DIE WEITERBILDUNG
Die Weiterbildung bestand aus sieben Modulen, die mit vertiefenden Hausaufgaben und zwei Hot Seat Coachings ergänzt wurden. Die Hot Seat Coachings dienten zum Vertiefen und Üben der bereits erarbeiteten Inhalte, darüber hinaus hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, gezielt Fragen oder Fälle aus der Praxis einzureichen, welche dann gemeinsam mit Hilfe von Miriam bearbeitet wurden. Die einzelnen Module orientierten sich am Aufbau ihres Buches: Es wurde von Schwangerschaft, Wochenbett und Stillzeit über das erste Jahr und die Kleinkindzeit alles abgedeckt, was die ersten Jahre mit Kind und Hund oft aufregend macht. Besonders schön fand ich, dass wir immer wieder ganz unterschiedliche Lebensrealitäten und Herausforderungen betrachtet und intensiv bearbeitet haben. Auch schwierigere Themen wie die Postpartale Depression, Erschöpfung, Sicherheit, Konflikte oder Babys mit besonderen Anforderungen wurden besprochen und deren Bedeutung für alle Mitglieder der Familie (dazu zähle ich natürlich auch den Hund) eingeordnet. Da unsere Gruppe aus sehr offenen, empathischen und engagierten Trainerinnen bestand und Miriam es außergewöhnlich gut versteht eine wohlwollende und wertschätzende Atmosphäre zu halten, wurden immer wieder auch persönliche Erfahrungsberichte der Teilnehmerinnen geteilt, was ich als sehr wertvoll empfunden habe und was den Austausch untereinander sehr bereichert hat.
Ein weiteres zentrales Thema in der Weiterbildung war die Gewaltfreie Kommunikation und die damit verbundenen Techniken, die darauf abzielen, auch die eigenen Bedürfnisse klarer zu erkennen und zu kommunizieren. Denn Bedürfnisorientierung ist mehr als ein pädagogisches Schlagwort. Sie steht für den respektvollen Umgang mit den Gefühlen, Rechten und Wünschen aller Beteiligten. So wurde immer wieder deutlich, dass Familienleben mit Hund (und auch ohne) nicht immer reibungslos verläuft. Konflikte, Unsicherheiten und Herausforderungen gehören dazu. Das Ziel ist es, Wege zu finden, wie diese Herausforderungen in Übereinstimmung mit den eigenen Werten und auf Augenhöhe gelöst werden können.
Wer jetzt denkt, die Hunde und deren Bedürfnisse kamen in der Weiterbildung zu kurz, liegt allerdings falsch. Denn auch genau das stand bei all den unterschiedlichen Herausforderungen, vor denen Familien stehen, immer mit im Fokus. Wie können wir zum Beispiel passende Umgebungen und Rückzugsorte gestalten, die dem Hund helfen können, sich in turbulenten Familiensituationen wohl und sicher zu fühlen? Welche Übungen machen wann und wie Sinn? Die eine Lösung, die für alle passt, gibt es in einem so komplexen System wie Familien nicht. Auch das wurde mir während der Weiterbildung immer klarer: Familien mit Hund und Kind bedürfnisorientiert zu begleiten ist eine vielschichtige und herausfordernde Aufgabe, die gleichzeitig sehr viel Erfüllung, Leichtigkeit und Freude im Gepäck haben kann.
Besonders aufregend und berührend war auch nochmal unser gemeinsamer Abschluss mit der Übung „warme Dusche“ – ein Moment, der nicht nur für Wertschätzung und Verbundenheit gesorgt hat, sondern mich noch länger begleitet hat. Darüber hinaus haben wir neben dem Zertifikat eine beeindruckend umfangreiche Zusammenfassung erhalten, die auf rund 150 Seiten das gesamte Wissen und die Arbeiten aller Teilnehmerinnen sammelt – ein echter Schatz für alle, die später noch mal nachlesen wollen. Und für alle Nerds gab es während der gesamten Weiterbildung immer wieder Quellen, Materialvorschläge und Denkanstöße, die zum Nachlesen und Weiterdenken einluden.
Alles in allem habe ich die Weiterbildung als sehr rund, offen und durchdacht empfunden. Mir hat sie sehr viel Sicherheit gebracht und ich freue mich sowohl darauf, mein Wissen an Familien mit Hund und Kind weiterzugeben, als auch darauf, dass unser gemeinsamer Weg nicht zu Ende ist. Um unser Wissen weiter zu vertiefen und um die Zertifizierung, die nach Abschluss 3 Jahre gültig ist, zu erhalten, gibt es 4 mal pro Jahr die Möglichkeit zur Teilnahme an einem 2-stündigen Nachtreffen mit Miriam.
Ganz speziell haben wir während der Weiterbildung von Miriam gelernt:
- Individuelle Familiengespräche zu führen: Bedürfnisse herausarbeiten und gemeinsam Lösungen finden.
- Trainingskonzepte für Familien zu erstellen: Alltagsnahes Training, das den Hund und das Kind einbezieht.
- Prävention und Selbstwirksamkeit zu etablieren: Sicherheit im Umgang mit Hund und Kind stärken.
- Tools für stressige Situationen: Was tun, wenn es zu Konflikten kommt?
Die Weiterbildung „Familien mit Kind(ern) und Hund(en) bedürfnisorientiert begleiten“ bietet ganz besondere Einblicke und Erkenntnisse, die ich wirklich jeder Trainer:in empfehlen würde – insbesondere denen, die mit Kindern und Hunden arbeiten. Wenn du also Lust hast, dich auf eine intensive Reise zu begeben, wenn du eigene Haltungen reflektieren, neue Kompetenzen entwickeln und deinen Blick auf vielfältige Herausforderungen schärfen möchtest, dann bist du bei Miriam Arndt-Gabriel und ihrer Weiterbildung wirklich goldrichtig.
Weitere Informationen, Termine und Inhalte:
www.diehundephilosophin.de/hundkindweiterbildung