Woran erkenne ich freundliches Hundeverhalten im Hundekontakt?
Viele Hunde im erwachsenen Alter brauchen und möchten wenig bis gar keinen Kontakt zu fremden Artgenossen. Meist sind ein paar „Hundefreunde“, die sich kennen und mögen völlig ausreichend. Bei Welpen wäre ein Kennenlernen von verschiedenen Hunderassen und Mischlingen optimal, wenn es sich dabei um positive Begegnungen handelt, damit die Welpen später auf gute Erfahrungen „zurückgreifen“ können. Wenn ein Welpe beispielsweise mit einer bestimmten Rasse gar keine Erfahrungen gemacht hat, könnte ihn später das Zusammentreffen mit einem anderen Hund, aufgrund seiner rassespezifischen Eigenheiten bzw. aufgrund der etwas anderen Art zu kommunizieren, ängstigen oder verunsichern. Das gilt nicht nur für Hunde, sondern für alle möglichen Dinge der belebten und unbelebten Umwelt. Deshalb sollten Welpen viele, gute Erfahrungen in verschiedenen Situationen machen, ohne dass sie überfordert werden.
Bei Begegnungen von fremden Hunden kann man häufig beobachten, dass sie der Situation lieber entgehen würden oder sie nehmen nur ganz kurz Kontakt auf und ziehen dann weiter. Wenn die Hunde dieses Verhalten zeigen, sollte man respektieren, dass hier kein oder wenig Kontakt gewünscht wird. Oft bleiben Hundehalter aber stehen, um sich zu unterhalten oder wünschen sich, dass die Hunde mehr interagieren oder miteinander spielen. Für manche Hunde entsteht nun ein Konflikt, denn sie würden gerne mehr Abstand zu dem Artgenossen herstellen, können es aber nicht, weil der Hundehalter stehenbleibt. Selbstverständlich gilt das nicht für alle Hunde, aber ich habe die Beobachtung schon sehr häufig gemacht. Natürlich ist es schön, wenn Hunde miteinander kommunizieren und sich daraus ein Spiel entwickelt, spielende Hunde sind einfach wunderbar. Zunächst ist es aber erst einmal wichtig, ob die Hunde, die sich begegnen, überhaupt in Spielstimmung sind. Wenn einer von beiden nicht spielen möchte, so kommt auch kein Spiel zustande. Manchmal sieht man Hunde, die alles geben, um ihr Gegenüber doch noch zum Spielen zu bewegen und manchmal haben sie damit auch Erfolg. Man sollte aber respektieren, wenn der eigene Hund nicht spielen möchte und/oder wenn die Spielaufforderungen des anderen Hundes für den eigenen Hund unangenehm sind. Auch die Spielart ist entscheidend, manche Hunde lieben Rennspiele und andere bevorzugen eher körperbetontes Spielen. Das sogenannte Spielrempeln ist nicht bei allen Hunden gern gesehen und kann, obwohl es vom Gegenüber nett gemeint sein kann, zu Aggressionen unter Hunden führen.
ANNÄHERUNG UND SPIEL
Eine freundliche Annäherung zwischen zwei Hunden kann man u.a. daran erkennen, dass der Blick entspannt ist, das Maul offen ist, (ein Schließen könnte auf erhöhte Anspannung hinweisen), der Hund eher kurvige Bewegungen (lockere Körpermuskulatur) zeigt und kein Fixieren mit den Augen stattfindet, sondern der Blick oder der ganze Kopf hin und wieder vom anderen Hund abgewandt wird. Ein „sich kleiner machen“ bei der Annäherung kann dem anderen Hund sagen, dass von seinem Gegenüber keine Gefahr droht. Dieses Verhalten sollte aber nicht mit dem abgeduckten Fixieren/ Lauern, welches unter anderem Hütehunde zeigen, verwechselt werden. Dies wird weiter unten im Text noch behandelt.
Oft ist bei den Hunden das sogenannte Spielgesicht zu erkennen, mit dem sie ihre Spielstimmung zum Ausdruck bringen. Auch die Analkontrolle zwischen Hunden gehört zu einem freundlichen Verhalten. Beim sogenannten Analkreiseln, bewegen sich die Hunde kreisförmig umeinander, während sie die Analregion des Artgenossen beschnüffeln. Auch hierbei besteht Konfliktpotential, beispielsweise, wenn ein Hund die Analkontrolle nicht möchte und der Artgenosse zu aufdringlich wird. Man sollte man die Körpersprache der Hunde im Augen behalten und auf Stressanzeichen wie beispielsweise Anspannung der Muskulatur achten, damit die Situation nicht eskaliert und die Hunde abrufen, wenn man erkennt, dass es einem der beiden (oder beiden) zu viel wird.
Wenn die Hunde sich sicher fühlen, kommt es häufig zu einer Vorderkörpertiefstellung, die oft eine Einladung zum Spiel bedeutet. Auch ein Anstupsen des Gegenübers kann ein Spiel zum Laufen bringen. Spielerisches Hopsen, um den anderen Hund herum, bedeutet auch meist,: „Komm, lass uns spielen.“ Kommt zwischen zwei oder mehreren Hunden ein Spiel zustande, dann erkennt man das sehr gut an den kurvigen und oft übertrieben aussehenden Bewegungen (Im Ernstfall wären diese Bewegung sehr uneffektiv). Außerdem ist ein Merkmal von Spiel, dass sich die Rollenverteilung immer mal verändert. Beim Rennspiel ist mal der eine Hund der Gejagte und mal der andere. Beim körperbetontem Spiel könnte es so aussehen, dass mal der eine Hund auf dem Boden liegt und spielerisch gebissen wird und sich mal der andere unten befindet. Bei Hunden, die sich gut kennen, werden in der Regel mehr Verhaltensweisen toleriert.
So kann die Individualdistanz gegenüber befreundeten Hunden wesentlich geringer sein und es werden mehr Verhalten toleriert wie beispielsweise das Anrempeln oder ähnliche Verhaltensweisen, die der Hund bei einem fremden Hund als schlichtweg anmaßend empfinden würde.
Auch durch das sogenannte Selbsthandicap kann man erkennen, dass es sich um Spiel handelt. Dies wird oft gezeigt, wenn ein größerer Hund mit einem kleinen Hund spielt. Dann legt er sich beispielsweise auf den Boden und spielt von dort aus mit dem kleineren Hund und/oder setzt seine Pfoten und sein Maul nur sehr gehemmt (vorsichtig) ein. Vorsicht ist aber geboten, wenn die Spielpartner sehr unterschiedlich in Größe und Temperament sind. Nicht jeder große Hund ist vorsichtig im Umgang mit kleinen Hunden. Um Unfälle auszuschließen oder zumindest die Unfallgefahr zu senken, sollten Hundehalter die Spielpartner für kleine Hunde sehr gut aussuchen und sie eher mit annähernd gleich großen Hunden bzw. größeren, ruhigen Hunden zusammen lassen. Zudem kann ein kleiner Hund auch Jagdverhalten (kein Spielverhalten) bei anderen Hunden auslösen, was sehr gefährlich für den kleinen Hund werden kann. Auch gegenseitiges Aufreiten kann spielerisch gezeigt werden und stammt aus dem Sexualverhalten.
Ob das für die Hunde in Ordnung ist, muss situativ entschieden werden. Manche Hunde mögen diese Art der Annäherung gar nicht und versuchen sie durch Abschnappen, Flucht und/oder durch Hinsetzen zu unterbinden. Wenn man als Hundehalter sieht, dass es einem der beiden Hunde unangenehm ist, der Hund aber weiterhin bedrängt wird und es trotzdem immer wieder gezeigt wird und die Situation sich nicht verändert, sollte man den Hunden helfen, sie gegebenenfalls an die Leine nehmen und eine Pause einlegen. Aufreiten kann auch ein Stresssignal sein.
LAUERN UNTER HUNDEN
Was man auch oft beobachten kann, ist das Spiellauern.
Der Hund erblickt einen Artgenossen und legt sich hin und „belauert“ ihn oder tut dies aus dem Stehen heraus. Kommt der andere Hund näher oder erscheint es dem Hund, der lauert günstig, schießt er los und kommt meist kurz vor dem anderen Hund wieder zum Stehen. Dieses Verhalten kommt aus dem Jagdverhalten und kann spielerisch gezeigt werden. Lauern kann auch ein Ausdruck von Unsicherheit darstellen und wird dann gezeigt, um den Artgenossen auf Distanz zu halten. Wenn dieses Verhalten zwischen fremden Hunden auftritt, handelt es sich nicht um Spielverhalten.
Meine Hündin Smilla hat dieses Verhalten als Junghund auch vermehrt gezeigt. Da es aber für den anderen Hund unangenehm sein kann, wenn er belauert wird (er wird zur „Beute“), habe ich mich entschlossen das Verhalten zu verändern und mit ihr ein freundlicheres Annähern trainiert. Außerdem kann ein Hund sich sehr erschrecken, wenn er das Belauern nicht mitbekommt und dann plötzlich ein fremder Hund vor ihm steht. Aggressionsverhalten ist in einer derartigen Situation nicht ungewöhnlich.
SPIELREMPELN UND ERREGUNGSLAGE
Manche Hunde spielen sehr körperbetont und zeigen häufig das Spielrempeln, drücken sich an den Artgenossen oder springen ihn regelrecht an. Wenn die Hunde beide diese Art zu spielen mögen, kann man sie prinzipiell machen lassen, man sollte aber im Blick haben, ob das Spiel ausgeglichen bleibt und (wie im nachfolgenden Satz schon geschrieben), ob die Erregungslage nicht zu hoch schießt… Damit die Erregungslage aber nicht zu hoch wird, würde ich, wenn die Hunde das nicht von selbst zeigen, Pausen zur Entspannung einlegen. Denn je höher die Erregungslage eines Hundes ist, desto wahrscheinlicher wird gröberes Verhalten und es kann daraus Aggressionsverhalten entstehen. Anrempeln, auch wenn es spielerisch gemeint ist, ist aber nicht bei allen Hunden beliebt und kann mit Aggressionsverhalten wie Abschnappen oder Flucht beantwortet werden. Sieht man, dass der eigene Hund oder ein anderer mit Abschnappen reagiert, der Artgenosse darauf aber nicht mit Vergrößerung der Distanz oder Rückzug reagiert, sondern sein Verhalten wiederholt, würde ich den Hunden aus dieser Situation heraushelfen.
Wenn man die Hunde in diesem Fall alleine lässt, könnte das Abschnappen des einen Hundes immer heftiger werden und dieser Hund lernt dann, dass er entweder keine Chance hat diese Situation für sich aufzulösen oder wenn der andere Hund dann doch darauf reagiert und den Abstand vergrößert, dass das gezeigte Aggressionsverhalten, das Abschnappen sehr heftig zum Einsatz kommen muss, um einen anderen Hund in Schach zu halten. In der Regel möchten und sollten Hundehalter aggressives Verhalten aber nicht fördern.
IST DAS NOCH SPIEL?
Vorsicht ist auch geboten, wenn man Hunde sieht, deren Rollenverteilung nicht wechseln, sodass zum Beispiel ein Hund die ganze Zeit immer der Gejagte ist. Es kann sein, dass die Hunde einfach gerne gejagt werden bzw. selbst gerne andere Hunde jagen, es kann aber auch sein, dass es für den gejagten Hund kein Spiel mehr ist und er aus Angst flüchtet. Ob dies der Fall ist, muss situativ entschieden werden, man schaut sich die Körpersprache des Hundes an, wirkt er sehr geduckt, hält die Rute unten oder gar zwischen den Beinen geklemmt (Ausnahmen sind bestimmte Rassen, deren Rutenhaltung immer unten oder zwischen den Hinterbeinen ist), hat er weit aufgerissene Augen und/oder zeigt hektische Bewegungen, hat er das Maul geschlossen und eine angespannte Gesichtsmuskulatur, dann sind dies Anzeichen von hohem Stress oder/und Angst. Wichtig hierbei ist es, das Gesamtdisplay, also alle Körperteile und die Körperausrichtung im Auge zu behalten, um die Situation richtig einschätzen zu können. Wenn man ein oder mehrere Stressanzeichen sieht, kann diese Art von Begegnung für den gejagten Hund eine negative Erfahrung sein und man sollte die Hunde abrufen bzw. die Situation auflösen. Ein Anzeichen von Stress kann auch sein, wenn ein Hund in einer Interaktion mit Artgenossen immer wieder zum Halter läuft oder sich gar hinter dem Hundehalter verstecken möchte. In solchen Situationen sollte der Mensch den Hund auf keinen Fall ignorieren, sondern ihm gegebenenfalls und meist sinnvoll, aus der Situation helfen. Dies kann schon eine einfache Distanzvergrößerung zu den anderen Hunden bewirken, so dass der Hund, der Schutz gesucht hat, aus der Entfernung und mit dem Gefühl der Sicherheit, das Treiben beobachten kann. Bei kleineren Hunden sieht man häufig, dass sie in für sie schwierigen Situationen gerne auf den Arm des Hundehalters klettern möchten. Auch dies sollte keinesfalls ignoriert werden. Der Hund sucht Schutz und diesen sollten wir Menschen ihm auch geben. Wenn man den Hund auf den Arm nimmt, dann lernt er, dass er sich in schwierigen Situationen auf seinen Menschen verlassen kann und die Situation, in die der Mensch ihn ja hineingebracht hat, nicht selbst lösen muss. Würde man das Verhalten Ignorieren, dann wird der Hund gezwungen, sich selbst zu helfen und könnte mit Flucht oder mit Aggressionsverhalten wie beispielsweise Abschnappen reagieren. Ich denke, keines von beiden möchte man als Hundehalter fördern. Besonders bei kleinen Hunden sollte man sehr vorsichtig an das Thema Hundebegegnungen herangehen und könnte gemeinsam erst einmal aus sicherer Distanz andere Hunde beobachten und den Freilauf mit anderen Hunden in der gleichen Größe gestalten oder ihn mit größeren ruhigen Hunden zusammen lassen. Der Satz „die Kleinen sind immer die lautesten“, kommt nicht von ungefähr. Abgesehen von der rassespezifischen Neigung zum Bellen, lernen besonders kleine Hunde schnell, dass sie sehr laut und oft mit Aggressionsverhalten andere Hunde in Schach halten müssen, da ihnen in Begegnungssituationen nicht geholfen wurde und das Ausdrucksverhalten von Angst übersehen oder nicht richtig interpretiert wurde. So kann der „kleine Kläffer“ entstehen. Ich finde, dass das nicht sein muss, sondern dass man als Halter von kleinen Hunden auch sehr genau auf die Bedürfnisse und das Ausdrucksverhalten seines Hundes achten sollte, um auch kleinen Hunden eine größtmögliche Sicherheit im Alltag bieten zu können.
WAS TUN, WENN ES EINFACH ZU VIEL WIRD?
Wenn man erkennt, dass es für den eigenen oder einen anderen Hund zu viel wird, kann man seinen Hund einfach abrufen und eine Pause einlegen oder eben weitergehen. Sollte der Hund bei Hundebegegnungen noch nicht abrufbar sein, kann man hingehen, den Hund anleinen und etwas Distanz zum anderen Hund aufbauen. Dabei wäre es von Vorteil, wenn man auf die eigene Körpersprache achtet. Anstatt sich über den Hund rüber zu beugen (was für viele Hunde bedrohlich wirkt), kann man sich einfach seitlich nähern, den Hund ansprechen und dann anleinen (optimalerweise hat man noch ein positiv auftrainiertes Wortsignal für das Anleinen, dann weiß der Hund genau, was ihn erwartet). Wenn der Spielpartner nicht bekannt ist, ist der Einsatz von Leckerchen in direkter Nähe der Hunde kritisch zu betrachten, da es zu Ressourcenverteidigung kommen kann. Man kann, wenn man Distanz zwischen zwei Hunden schaffen will, auch eine einladende Geste machen und den eigenen Hund stimmlich motivieren mitzukommen. Kommt er mit und es ist genug Distanz zum Spielpartner aufgebaut, kann er gerne mit Leckerchen belohnt werden.
Sollte man einen Hund haben, der bei Hundebegegnungen sehr stürmisch begrüßt, so kann man eine ruhige Annäherung an andere Hunde trainieren.
Vorausgesetzt, es ist für den anderen Hund in Ordnung, kann man mit stürmischen Hunden die Annäherung (zuerst an der Leine) üben. Hierbei wäre ein auftrainierter sekundärer Verstärker, wie ein Markerwort von Vorteil. Der Hund wird dann dafür belohnt, dass er sich ruhig und an lockerer Leine dem Artgenossen annähert.
PROBLEME BEI HUNDEBEGEGNUNGEN UND WAS MAN VERMEIDEN SOLLTE
Bei Problemen mit Angst- und/oder Aggressionen rate ich, eine/n Hundetrainer/in aufzusuchen, der/die auf Basis der positiven Verstärkung arbeitet. Es gibt verschiedene Trainingsmethoden wie beispielsweise das SAVE-Training von Viviane Theby oder das BAT-Training von Grisha Stewart, welche sich hervorragend dafür eignen, Hunden bei Angst/Aggressionen gegenüber Artgenossen zu helfen.
Auf keinen Fall sollte man seinen Hund bestrafen, wenn er sich bei Hundebegegnungen aus unserer Sicht „schlecht“ benimmt. Neben dem moralischen Aspekt sind Fehlverknüpfungen hier sehr wahrscheinlich. Ein Beispiel wäre folgende Situation: Ein Hundehalter geht mit seinem Hund an der Leine auf einen anderen Hund zu. Dem Hund an der Leine wird es zu eng und er tut dies über Knurren und in die Leine springen kund. Der Hundehalter ist genervt vom Verhalten seines Hundes, schimpft und macht einen Leinenruck. Für den Hund ist die Situation doppelt unangenehm. Erstens ist ihm der andere Hund zu nah gekommen und er musste ihn, aus seiner Sicht auf Distanz halten, um mehr Sicherheit zu bekommen und zweitens hat sein Herrchen geschimpft und ihn an der Leine geruckt, was zusätzlich körperliche Schmerzen auslöste. Die Schmerzen könnte der Hund mit dem Artgenossen verbinden und so wäre dann eine Fehlverknüpfung entstanden. Wenn man sich überlegt, wie der Hund bei der nächsten Hundebegegnung reagieren wird, dann ist dies nicht das, was man als Hundehalter gerne sehen möchte. Entweder er reagiert noch aggressiver oder er hat Angst, vor dem Schmerz und meidet die nächste Situation. Schließlich möchte man als Hundehalter doch einen selbstsicheren Hund, der gelernt hat, dass er sich nicht fürchten braucht oder aggressiv reagieren muss, wenn ein Artgenosse auftaucht.
ZWISCHENLÖSUNG MANAGEMENT
Eine gute Lösung, solange man mit dem Hund noch an Hundebegegnungen trainiert, ist auf Management zurückzugreifen. Solange der Hund im Training ist, kann man, wenn man ein Auto besitzt, einfach ruhigere Spazierstrecken wählen oder zu Uhrzeiten spazieren gehen, in denen nicht viel los ist. So läuft man nicht Gefahr, dass der Hund wieder reaktives Verhalten zeigt und man im Training zurückgeworfen wird. Bei den meisten Hunden wird das Problem mithilfe eines guten Hundetrainers, der über positive Verstärkung trainiert, gelöst werden. Es gibt aber auch vereinzelt Fälle, bei denen das Maximum ein „Vorbeigehen“ an anderen Hunden ist. Als Managementmaßnahme können ebenfalls Sichtbarrieren genutzt werden, wie beispielsweise Autos oder man wechselt einfach die Straßenseite, wenn ein Artgenosse auf der gleichen Seite auftaucht und man weiß, dass es für den eigenen Hund zu eng wird. Wichtig hierbei ist, dass man dies ruhig tut, es sollte keine Flucht darstellen, sondern einfach als Managementmaßnahme betrachtet werden, solange der eigene Hund noch Probleme mit anderen Hunden hat.
ENTSPANNUNG FÜR MENSCH UND HUND
Ruhiges Verhalten in Gegenwart eines anderen Hundes kann und sollte verstärkt werden, auch hier eignet sich ein Markerwort und die Gabe von Leckerchen sehr. Auch als Hundehalter kann man eine Menge bewirken, wenn man bei sich selbst auf ruhiges Verhalten achtet. Wir beeinflussen das Verhalten unserer Hunde oft unbewusst dadurch, dass wir selbst angespannt sind.
Wenn wir gestresst sind und „tausend Dinge“ im Kopf haben, überträgt sich dies auch auf unsere Hunde. Deshalb ist es sehr wichtig, gerade bei Hundebegegnungen ruhig zu bleiben. Der erste Schritt wäre, sich selbst mal in solchen Situationen zu beobachten. Oft merkt man selbst nicht, dass die Aufregung steigt, man beispielsweise die Schultern hochzieht oder den Atem anhält, gerade, wenn man schon unangenehme Hundebegegnungen erlebt hat. Verschiedene Entspannungstechniken, die man lernt auch auf schwierige Situationen zu übertragen, können Wunder bewirken und das Verhalten unserer Hunde positiv beeinflussen.
Video: Hundebegegnungen mit fremden Hunden
Schließlich wollen wir ja alle schöne Hundebegegnungen sehen, bei der sich Hund und Halter sicher und wohlfühlen können oder zumindest stressfrei an anderen Hunden vorbeigehen können. Behält man die Körpersprache der Hunde im Blick, denkt an regelmäßige Pausen, greift ein, wenn es problematisch wird, wie beispielsweise beim Mobbing und hilft seinem Hund in Situationen, die er nicht selbst lösen kann, geht vorausschauend und rücksichtsvoll spazieren, dann steht einem entspannten Alltag mit Hund bei Hundebegegnungen nichts im Wege.
QUELLENANGABEN:
Hundetrainerausbildung der Tierakademie Scheuerhof / DVD Hundesprache verstehen Teil 1 & 2 von Susanne Kautz
Meine Webseite: https://www.marleenutech.de/
Mein Blog: https://dogwithme.jimdofree.com/blog/