Konzeptlernen bei Hunden (Onlineseminar)
SEMINARMITSCHNITT
In den letzten Jahren sieht man immer mehr beeindruckende Videos von Hunden, die verschiedene Aufgaben genauso gut lösen können wie ein Mensch: Farben unterscheiden, den Kleinsten von verschieden großen Gegenständen anzeigen, das Verhalten vom Menschen nahezu identisch nachahmen und, und, und…Diesem spannenden Thema widmet sich auch das Webinar von Katja Frey: Konzeptlernen.
Dieser 360-minütige Videokurs ist eine zusammenfassende Aufzeichnung eines zweitägigen Seminars. Im Webinar kann man den Tag und die einzelnen Kapitel auswählen, sodass man sich entsprechende Passagen nachträglich noch einmal ansehen kann.
Das Seminar richtet sich an Hundehalter und auch Trainer – die Teilnahme fand ohne Hund statt und die Lerninhalte wurden durch viele theoretische Einheiten, Trainerspiele und Videos von Hunden beim Erlernen von Konzepten vermittelt.
Nach der Vorstellungsrunde wird der Unterschied des Konzeptlernens zu anderen (einfacheren) Übungen am Beispiel der Aufgabe „Zeige mir Blau!“ erklärt:
Der Hund soll nicht nur aus vier verschiedenfarbigen Pylonen die blaue Pylone anzeigen. Der Hund soll immer den blauen Gegenstand zeigen – egal welche Form oder Größe dieser hat und egal, welche Farben die anderen Gegenstände haben. Klappt das, so hat der Hund das Konzept hinter der Aufgabe „Zeige mir Blau!“ augenscheinlich verstanden. Man kann erahnen, wie viele Wiederholungen für das Erlernen eines Konzeptes nötig sind – die Übung muss also immer weiter generalisiert werden, damit der Hund sie irgendwann einmal auch in eine völlig neue Situation übertragen kann.
Im Webinar werden sehr viele Ideen für Konzepte vorgestellt:
- Wo ist oben, unten, rechts, links?
- Was ist groß oder klein?
- Mach mich nach!
- Bring das Gleiche!
- Zusammengesetzte Signale mit „und“ (zum Beispiel zeitgleich drehen und bellen) oder „dann“ (erst bellen, dann drehen).
Katja Frey zeigt kurzweilig und mit sehr viel Hintergrundwissen auf, was beim Erlernen von Konzepten wichtig ist. Welches Verhalten soll mein Hund zeigen, wenn er mir etwas zeigen möchte – wie soll also die Anzeige des Verhaltens aussehen? Diese wird vor dem Training des eigentlichen Konzeptes erstmal separat trainiert.
Welches Startritual soll zu meinem Konzept gehören? Was ist sinnvoll, was kann ich gut auf andere Situationen und Umgebungen übertragen?
Wie soll meine Übung generell ablaufen: wo stehe ich als Mensch/Trainer, wo ist mein Hund, wo befinden sich die zu unterscheidenden Gegenstände und so weiter? Wo wird die Belohnung gegeben? Ist das ein guter Startpunkt für den nächsten Versuch? Was soll mein Hund während den „Umbaupausen“ machen? Wie werde ich auf „Fehler“ meines Hundes reagieren?
Man stellt sehr schnell fest: Kein Training ohne Plan! Das hört sich für den einen oder anderen sicher erstmal abschreckend an, kann aber richtig viel Spaß machen und ist für ein gutes Training einfach nötig.
Viele mögliche Szenarien werden vorgestellt und die Vor- und Nachteile ausführlich besprochen.
Der Basisplan zum Erlernen eines Konzeptes ist grundsätzlich immer gleich:
Man trainiert das gewünschte Verhalten an einem Beispiel. Klappt dies, so wird das Verhalten auch an anderen Beispielen trainiert – es wird generalisiert. Um zu testen, ob der Hund das Konzept wirklich verstanden hat, stellt man die gelernte Aufgabe an einem völlig neuen Beispiel. Liegt der Hund richtig, so hat er das Konzept scheinbar verstanden. Liegt der Hund falsch, muss das Verhalten noch weiter generalisiert werden, damit der Hund das Konzept hinter der Übung immer weiter verstehen kann.
Um sich besser in die Lage unserer Hunde versetzen zu können, lässt die Referentin Katja Frey ihre Seminarteilnehmer verschiedene Konzepte erlernen, bei denen jeweils ein Teilnehmer der Trainer ist, der andere der „Schüler“ bzw. der „Hund“. Es sollen recht einfach klingende Konzepte wie „Zeig mir den zweiten Gegenstand von rechts“ und später auch schwierigere („Zeig mir nach jedem Click ein neues Verhalten!“ vermittelt werden. Erlaubt sind dabei nur ein Markersignal und eine entsprechende Bezahlung: Gummibärchen oder Spielgeld.
Man möchte die Mensch-Mensch-Spiele zu gern selber mal ausprobieren, denn schon hier erkennt man, was man alles falsch bestätigen und verknüpfen kann! Das Tolle ist, dass wir unseren menschlichen Trainingspartner während und nach der Übungsrunde fragen können, wie er sich bei der Aufgabe gefühlt und was für ein Konzept er gerade gelernt hat. Das geht bei unseren Hunden leider nicht ;-) Sie lernen natürlich auch immer etwas, aber vielleicht nicht unser geplantes Konzept. Das liegt nicht am Hund, sondern am Trainer bzw. am fehlerhaften Trainingsplan.
Im zweiten Teil des Seminares werden viele ausführliche Videobeispiele für verschiedene Konzepte gezeigt und die nötigen Trainingsschritte besprochen. Katja Frey beantwortet dabei alle Fragen der Teilnehmer umfassend und erklärt viele mögliche Für und Wider der geplanten Lernschritte.
Beim Schauen des Webinars kommt man auf der einen Seite aus dem Staunen nicht heraus, zu welchen besonderen Leistungen unsere Hunde fähig sind und wie viel durchdachtes Training in solchen Übungen steckt. Auf der anderen Seite möchte man am liebsten sofort mit seinem Hund loslegen und ausprobieren, ob man es anhand der beschriebenen Trainingspläne auch schafft, seinem Hund ein Konzept beizubringen. Die Voraussetzungen für normale Unterscheidungsaufgaben (zum Beispiel: „Welches ist das Kleinste?“) sind nicht schwer:
Der Hund sollte eine Bleibübung mit leichter Ablenkung können, damit das Trainingsmaterial immer wieder umsortiert werden kann und die gewünschte Anzeige, auch auf eine kleine Distanz, für einige Sekunden Dauer und unter leichter Ablenkung.
Das Video macht Lust auf mehr als nur Sitz und Platz – und es wird nicht nur der Hund gefordert. Auch der Mensch muss sich viele Gedanken zum Trainingsaufbau und den einzelnen Schritten machen und immer wieder hinterfragen, was der Hund gerade lernt.
Fazit:
Das Webinar ist sehr empfehlenswert: egal ob man nur mal schauen möchte, wo die Trainingsreise so hingehen kann oder ob man seine Trainerfähigkeiten nach und nach immer weiter verbessern möchte. Empfehlenswert und ein echter Easy Dogs Insidertipp!
INFO:
- Hier kaufen
- Katja Frey
- Tiertraining.tv / Dreh-Punkt GmbH (November 2017)
- Umfang: 360 Minuten (2 Seminartage)
- Sprache: Deutsch
- Format: Film, Onlinelehrkurs
- Preis: nur 45,00 €
Konzeptlernen für Hunde und Aufgaben wie „Do as I Do“ finden Sie spannend? Sie möchten Ihren Hund anspruchsvollere Denkaufgaben zur Auslastung stellen? Dann sind Sie bei diesem Video-Kurs genau richtig.
Hunde können verschiedene Konzepte und komplexe Unterscheidungsaufgaben wie zum Beispiel „Zeig mir das Gelbe, Größte, Kleinste, Runde oder Gleiche!“ lernen. Diese anspruchsvolle Beschäftigungsform ist für Hunde gleich welchen Alters und welcher Rasse geeignet, hält den Geist fit – und macht außerdem auch noch riesengroßen Spaß!
Dieses Video richtet sich an engagierte Hundehalter, die entdecken möchten, was alles noch in ihrem Hund steckt. Auch Hundetrainer oder Trainer anderer Tierarten sind bei diesem Seminar genau richtig, um neue Ideen und Inspiration für ihren Unterricht oder ihr eigenes Training zu erhalten. Staunen Sie, zu welchen Leistungen Hunde bzw. Tiere fähig sind. Konzepttraining fördert die Kreativität, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Zusammenarbeit.
Katja Frey erklärt in diesem Kurs, was Konzeptlernen genau ist, welche kreativen Möglichkeiten es gibt und wie Sie das Training sinnvoll aufbauen und gestalten:
- WIE KONZEPTLERNEN FUNKTIONIERT
- WAS IST DER UNTERSCHIED ZUM KONZEPTLERNEN UND UNTERSCHEIDUNGSLERNEN?
- WELCHE KONZEPTE KÖNNEN TIERE ERLERNEN?
- WAS ERLEICHTERT DAS KONZEPTLERNEN
- VORKENNTNISSE, ERFAHRUNGEN UND TALENT?
- TRAININGSGESTALTUNG UND TRAININGSPLAN
- SINNVOLLES TRAININGSZUBEHÖR UND TIPPS
- HÄUFIGE TRAININGSFEHLER – UND WIE SIE SIE VERMEIDEN
Dieser Kurs wurde an 2 Tagen aufgezeichnet und als Online-Lehr-Kurs aufbereitet. In 360 Minuten werden zahlreiche Konzepte und deren Aufbau erklärt und anhand von Videos und Bildern in der Praxis gezeigt.