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Hund-Nase-Mensch, Buch von Alexandra Horowitz

Bücher, Empfehlungen

Alexandra Horowitz, Kynos Verlag

EINLEITUNG

Das Buch „Hund-Nase-Mensch“ von Alexandra Horowitz befasst sich mit dem Geruchssinn des Hundes ebenso wie mit dem des Menschen. Was zuerst angestaubt und faktenlastig klingt, hat die Autorin in ein spannendes und amüsantes Werk verpackt – einige Aha-Momente und viel Unterhaltung garantiert. Der Untertitel „Wie der Geruchssinn unser Leben beeinflusst“ bringt auf den Punkt, aus welcher ganzheitlichen Perspektive sich Horowitz dem Thema nähert. Die New Yorker Kognitionswissenschaftlerin nimmt unter die Lupe, was vom speziell dafür ausgebildeten Arbeitshund über den Familienhund bis zum durchschnittlichen Menschen an faszinierenden und teils verblüffenden Leistungen bezüglich des Geruchssinnes erbracht werden kann und wie diese unser (Zusammen–)Leben prägen. Auf 344 Seiten nimmt die Autorin, die selbst mit zwei Hunden zusammenlebt, uns mit auf eine Reise durch die Welt des Riechens, gespickt sowohl mit wissenschaftlich geprüften Fakten als auch unterhaltsamen Anekdoten.

IM DETAIL

In Kapitel 1 wird herausgestellt, was Horowitz überhaupt erst dazu gebracht hat, sich mit dem Thema Geruchssinn zu befassen. Anhand ihrer beiden eigenen Hunde findet eine Einführung in die Faszination Hundenase statt. Gleich zu Beginn des Buches wird deutlich, mit welcher fröhlichen Neugierde und unverblümten Offenheit sich die Autorin dem Thema nähert.

Hunde nehmen ihre Welt vornehmlich über Gerüche wahr, Menschen hingegen haben das Riechen fast schon verlernt. Somit entgeht uns Menschen eine ganze farbenfrohe Palette an Sinneseindrücken und Wahrnehmungsmöglichkeiten. Hunde können als Türöffner in die beeindruckende Welt der Gerüche dienen. 

Kapitel 2 widmet sich dem, was selbst unsere ganz normalen Familienhunde für ungeheure Riechleistungen erbringen können. Sie sind imstande dazu, Zeit und andere für uns Menschen umständlich mess- oder greifbare Umstände und Dinge geruchlich zu erfassen. So hat Horowitz in einem Versuch nachgewiesen, dass Hunde die Dauer der regelmäßigen, beruflich bedingten Abwesenheit ihrer Halter:innen an der nachlassenden Intensität ihres Geruchs einschätzen können. Dadurch warten sie punktgenau dann an der Tür, wenn der Moment gekommen ist, an dem unser hinterlassener Eigengeruch so abgeschwächt ist, wie er es auch sonst zum Zeitpunkt unserer Rückkehr ist. 

Auch die Kommunikation der Hunde läuft zu einem großen Teil über Gerüche ab. Das betrifft sowohl die Kommunikation der Hunde untereinander, welche allerdings im Gegensatz zu der mit Menschen deutlich mehr durch Austausch als durch Einseitigkeit geprägt ist. 

Hunde machen eine duftende Bestandsaufnahme, sie sind in der Lage dazu, „[…] mit Hilfe ihrer Nase die Teile vom Ganzen und die Vergangenheit von der Gegenwart zu unterscheiden.“ (S.42)

Eine Reise durch die Hundenase und allem, was dazu gehört, findet in Kapitel 3 statt. Durch das ausgeklügelte Zusammenspiel aus dem Aufbau der Hundenase, der Art und Weise zu Schnüffeln und der Verarbeitung der Gerüche besitzen die Hunde beeindruckende Fähigkeiten. Sie sind beispielsweise dazu imstande, ihre beiden Nasenöffnungen unabhängig voneinander zu nutzen und damit unterschiedliche Gerüche getrennt voneinander aufzunehmen und diese zu lokalisieren. Zudem atmen sie nicht etwa durch denselben Weg aus, durch den sie eingeatmet haben, sondern durch die seitlichen Schlitze an ihrer Nase: Das erklärt auch die Abdrücke der Hundenase an unseren Fenstern, welche von der Form her eine gewisse Ähnlichkeit mit Mickey Mouse aufweisen.

Schnüffelspaziergang mal anders – die Autorin nimmt in Kapitel 4 selbst an einem „Geruchskartierungsprojekt“ (S.78) teil. Eine Künstlerin nimmt interessierte Menschen mit, um die Gerüche ihrer Stadt zu ermitteln. An dieser Stelle wird Horowitz Engagement und Neugierde rund um den Geruchssinn deutlich spürbar. Mit Humor und ernsthaftem Interesse schnüffelt sie sich durch einen Teil ihrer Heimatstadt New York. Dabei macht sie aus, dass auch Menschen durchaus recht gut riechen können, dieser Sinn ist ihnen allerdings eher fremd und Geruch wird nicht bewusst wahrgenommen. Dies hat die Autorin schon vorher feststellen können: Auf dem gemeinsamen Spaziergang, geleitet von ihren eigenen Hunden, erkundet sie dieselben Stellen wie diese mit ihrer eigenen Nase. Durch das Fokussieren auf die Punkte, welche für die Hunde von Interesse sind und den Schnüffelspaziergang für Menschen hat Horowitz folgende Erkenntnis: Hunde wollen keine Kilometer machen oder gewisse Runden vollbringen, sondern ausgiebig alle interessanten Geruchspunkte auf ihrer Route erkunden. Durchaus vergleichbar mit Menschen, welche die Sehenswürdigkeiten in einer fremden Stadt entdecken.

Es existiert zwar nur wenig wissenschaftlich fundierte Kenntnis darüber, wie genau „Nase“ funktioniert, aber eines ist sicher: Sowohl beim Hund als auch beim Menschen stechen die über den Geruchssinn wahrgenommenen Eindrücke dadurch heraus, als dass sie direkt emotionale Reaktionen hervorrufen. Das liegt daran, dass die Gerüche ohne Umwege in die Amygdala, die Emotionszentrale des Hirns, vordringen. Der über den Geruchssinn wahrgenommene Eindruck „[…] saust also unter der Radarkontrolle ungesehen an der Verkehrskontrolle vorbei.“ 

Kapitel 5 macht somit deutlich, warum Menschen auf der einen Seite nur wenig beschreibende Adjektive für einen Geruch nutzen und auf der anderen Seite beim Duft von Zimt sofort an das familiäre Backen der Weihnachtskekse denken.

Kapitel 6 ist voll von spannenden und amüsanten Versuchen, zu was die menschliche Nase in der Lage ist. Menschen können beispielsweise durchaus ein kurz zuvor angefasstes Buch unter unberührten Büchern erschnüffeln oder den Liegeplatz ihres Hundes von anderen Hunden geruchlich unterscheiden. 

Der Titel von Kapitel 7 lautet passenderweise „Nasenarbeiter“ und könnte ebenso der Titel für die folgenden drei Kapitel sein. Die unterschiedlichen hündischen Spezialisten werden genannt und einige auch näher vorgestellt: Rettungshunde, Trüffelsuchhunde, Drogenspürhunde etc. 

Horowitz hat unter anderem die Vorbereitung und Ausbildung derselben am Diensthundezentrum der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Pennsylvania teilweise begleitet. 

Die Geschichten, in denen eine Hundenase die Diagnostik von Krankheiten teilweise sogar nur zufällig übernommen hat, sind ebenso beeindruckend wie die sorgfältige, durchdachte Förderung der Spürhunde in spe am Diensthundezentrum. 

Trüffelhunde, Personenspürhunde oder Artenspürhunde – sie alle eint die herausragende Leistung ihrer Nase und genau das macht die Faszination für sie aus. Hunde sind in der Lage dazu, quasi alles zu erschnüffeln. Wenn Menschen sich diese Fähigkeit zunutze machen möchten, dann sind ein ausgeklügeltes Training und eine entsprechende Motivation für den Hund notwendig. Und nicht außer Acht zu lassen: „Spürhundearbeit hat nicht nur etwas mit hündischer Anatomie zu tun, sondern auch mit menschlicher Psychologie.“ (S.221)

In Kapitel 11 wird klar, dass selbst ganz normale Familienhunde in der Lage dazu sind, Erstaunliches mithilfe ihrer Nase zu leisten. Horowitz selbst nahm mit ihrem Hund Finnegan an einem Kurs namens „Nasenarbeit“ teil. Die Hunde verstehen sehr schnell, was sie suchen sollen (von Geruchsextrakten über Spielzeuge bis Terminkalender des Frauchens) und dass die Suchgegenstände sich überall befinden können, erhöht, in Behältern und so weiter. Im Verlauf des Kurses und bei der Umsetzung der dort gelernten Übungen im Alltag stellt sie fest, wie außergewöhnlich selbst der Nasen-Einsatz eines weder dafür gezüchteten noch von Beginn an dafür ausgebildeten Hund ist.

Im abschließenden Kapitel resümiert die Autorin, inwiefern das Beschäftigen mit dem Geruchssinn der Hunde ihre eigene Wahrnehmung von Gerüchen verändert hat. Und obwohl diese Wahrnehmung deutlich schärfer geworden ist, stellt sie heraus, dass wir Menschen niemals in der Lage dazu sein werden, unsere Nase so einzusetzen wie ein Hund. Hunde sind „leise Destillateure einer Welt, die wir verlassen und vergessen haben.“ (S.299) 

Zum Glück können unsere Hunde uns genau in diese Welt zumindest ein Stück weit mitnehmen und uns Menschen mit ihren Fähigkeiten faszinieren, verblüffen und helfen. 

FAZIT: 

Wenn man nicht vorher schon die Leistungen der Hundenase geschätzt und von diesen beeindruckt war, ist man es spätestens nach dieser Lektüre. Das Buch ist reichlich gespickt mit wertvollen und interessanten Studienergebnissen, den erstaunlichen Erfahrungen der Autorin aus ihren Besuchen bei den verschiedenen hündischen „Nasenarbeitern“ und mit ihren ganz eigenen. Alexandra Horowitz taucht in Hund-Nase-Mensch humorvoll und unterhaltsam in die Welt der Nasenarbeit ein.

Absolute Empfehlung – und deshalb Easy Dogs Insidertipp!

 VERLAGSINFO:

  • Hier kaufen
  • Autor: Alexandra Horowitz
  • Verlag: Kynos Verlag
  • Umfang: 344 Seiten
  • Abmessungen: 16.4 x 2.7 x 23.3 cm
  • Sprache: deutsch
  • ISBN: 978-3954641529
  • Preis: 22,00 €
01.08.2022/von Anna Hillebrand
Schlagworte: Drogenspürhunde, Geruch, Gerüche, Geruchssinn, Hundeausbildung, Hundenase, Menschennase, Nasenarbeit, Rettungshunde, Schnüffeln, Spürhund, Training, Trüffelsuchhunde
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