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Rasseportrait: Der Große Schweizer Sennenhund

Zucht & Haltung

Vor einigen Jahren gab es in jedem Kurs meiner Hundeschule mindestens einen Berner Sennenhund. Doch sie sind selten geworden. Die Vorfälle von Hüftschäden und Ellbogendysplasien haben sich gehäuft. Es sind eindrucksvolle und große Hunde – vielleicht haben all diese Aspekte die Nachfrage nach den Bernern etwas gesenkt?

Immer öfter zu sehen ist nun der Große Schweizer Sennenhund.

Bilder: Stefanie Baumer (Fotograf: Marco Kruppa, www.marco-kruppa.de)

Aber wer ist dieser stattliche Hund eigentlich?GESCHICHTE UND URSPRUNG

Der Große Schweizer Sennenhund hat den gleichen Ursprung wie der Berner Sennenhund. Die Vorfahren des Großen Schweizer Sennenhundes waren molossoide Hunde der Römer. Unter Molossern versteht man in der Kynologie massige und muskulöse Hundetypen.

Sie waren vom Aussterben bedroht, bis sie 1908 bei einer Jubiläumsausstellung entdeckt wurden. Prof. A. Heim war ein großer Förderer der schweizerischen Sennenhunde. Er hat sich dem Erhalt der Rasse verschrieben. Im Jahr 1909 wurde diese dann auch offiziell anerkannt.  Die Rasse ist in der FCI Gruppe 2, Sektion 3 verankert.

Beschrieben wird der Große Schweizer als ein dreifarbiger, stämmiger, starkknochiger und gut bemuskelter Hund. Er hat eine Widerristhöhe von 60 bis 72 cm und bringt bis zu 60 Kilo auf die Waage. Im Vergleich zum Berner Sennenhund trägt er ein vergleichsweise kurzes Fell.

AUFGABE

Doch sehen wir uns die Herkunft des Hundes etwas genauer an. Was war sein Aufgabengebiet?
Er wurde vor allem durch seine hervorragende Gebrauchsfähigkeit für alle Bereiche, in denen Muskelkraft gefragt war, auch über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt. Er sollte Almen bewachen und oftmals die Wägen mit den Milchkannen ziehen. Die braunen Flecken über seinen Augen dienten dazu, dass Einbrecher dachten, der Hund ist wach, während er doch die Augen geschlossen hatte. So war der Große Schweizer ein hervorragender Wachhund. Seine ursprüngliche Verwendung war also als Wach- und Zughund.CHARAKTER

Prof. A. Heim schrieb in seinem Buch: „tanze nie mit der Sennerin!“
Dieser Satz könnte nicht besser beschreiben, wofür der Große Schweizer steht. Auch heute ist der Große Schweizer Sennenhund noch ein vortrefflicher Wächter. Besucher werden in der Regel sofort gemeldet. Wenn Fremde das Grundstück betreten reagiert der Hund mit Skepsis und Distanz. Besucher werden bellend in Empfang genommen und zum Haus begleitet. Die kräftige Stimme flößt ordentlich Respekt ein. Sobald der Halter zu erkennen gibt, dass der Besuch willkommen ist, nähert sich der Schweizer in einer freundlichen Art.

Er ist ein klassischer Haus- und Hofhund, der den Besitz bewacht, mit anderen Tieren häufig gut zusammen gehalten werden kann, da die jagdliche Motivation eher gering ausgeprägt ist und mit Kindern im Regelfall gut zurecht kommt. Es ist Aufgabe der Eltern, den Kindern einen artgerechten Umgang mit dem Hund beizubringen. Selbstverständlich gelten die üblichen Regeln: nicht ärgern, in Ruhe schlafen lassen, nicht beim Fressen stören etc. Aber selbst der wohlerzogenste Hund kann im Spiel und im Überschwang ein Kind Umwerfen oder Anspringen. Gerade bei kleinen Kindern kann hier die Größe und das Gewicht des Schweizers zum Verhängnis werden. Hat das Kind einen respektvollen Umgang mit dem Hund gelernt, wird es im Großen Schweizer im Idealfall einen anhänglichen und treuen Freund fürs Leben finden.

Er zählt im Vergleich zu den kleinen Sennenhundrassen, wie der Appenzeller oder Entlebucher, nicht zu den bellfreudigen Hunden. Er ist eher von ruhigem Naturell und übermäßiges Bellverhalten wird selten gezeigt.

Der Große Schweizer ist sehr familienbezogen. Er ist sehr anhänglich und gerne überall dabei. Auch wenn er dann nur entspannt dabei “liegt“. Er ist im Regelfall gerne daußen und unter Umständen auch territorial motiviert.

Der Schweizer ist sich im erwachsenen Alter durchaus seiner imposanten Erscheinung bewusst und schreckt sicherlich durch sein territoriales Verhalten Postzusteller und Besucher ab. Mit diesem Hund hat man eine beschützte Familie sowie ein gut gesichertes Haus. Allerdings kann dies im Alltag auch einige Probleme mit sich bringen. Es erfordert Konsequenz und gutes Training um dem Schweizer zu vermitteln, dass er lernt sich passend zu verhalten. Sollte der Halter nicht die Fähigkeit besitzen diesen Charakterkopf zu erziehen, kann es zu Problemen im Alltag kommen. Beispielsweise können Kinder keine Spielfreunde empfangen, oder Passanten werden am Gartenzaun gestellt oder verbellt. Das stattliche Erscheinungsbild des Schweizers tut dann in solchen Situationen sein Übriges.

Diese Hunderasse ist genetisch bedingt eher unabhängig und selbstständig. Er ist ein gelehriger und lernfreudiger Hund. Durch die genetisch hinterlegte Unabhängigkeit dieser Rasse, ist es durchaus wichtig, den passenden Verstärker für jedes Individuum zu finden, um bestimmte Verhaltensweisen zu erhalten, die man haben möchte. Das Verhalten könnte als “stur” und “dickköpfig” verstanden werden. Jedoch machen Hunde dieser Rasse eben nur genau das, für was sie selektiert wurden: Selbstständig Entscheidungen treffen. Eine Kooperation mit dem Menschen muss sich für den Hund lohnen – hierbei spielt die Rasse nur eine untergeordnete Rolle.

Eine konsequente und liebevolle Erziehung ist bei dieser Rasse unerlässlich. Durch die Kombination aus Charakter und Größe eignet sich die Rasse nicht unbedingt als Ersthund für unerfahrene Halter. Wer sich aufgrund der Charaktereigenschaften für einen Schweizer entscheidet, sollte auch berücksichtigen, dass bei dieser großen Rasse besondere Anforderungen auf den Halter zukommen.

Der Kofferraum muss ausreichend Platz bieten, die Hundebetten sollten in XL vorhanden sein, und selbst bei Medikamenten muss man mit einer großen Dosis rechnen. Die Kosten sind also bei dieser Rasse deutlich höher, als bei kleineren Hunden.

Auch im Hinblick auf das Handling steht man mit diesem großen Hund besonders im Fokus. Egal ob Leinenführigkeit, Rückruf oder Tierarzttraining. Große, überwiegend schwarze Hunde sorgen bei vielen Menschen für Unwohlsein, wenn sie unkontrolliert die Halter durch die Gegend ziehen oder ungestüm auf andere Lebewesen zulaufen. Auch der Tierarzt wird es danken, wenn der Hund sich vorbildlich in der Praxis präsentiert.

AUSLASTUNG

Der Große Schweizer ist kein Hund für stundenlanges Joggen, da sein großrahmiger Körperbau dafür nicht ausgelegt ist. Trotzdem braucht dieser Hund unbedingt körperliche und geistige Auslastung. Wer also keinen Bauernhof hat, wo der Hund den ganzen Tag seine rassebedingte Bedürfnisse bezüglich des Wachens ausleben kann (im Regelfall will man das als normaler Hundehalter auch nicht!), der sollte ihn in jeden Fall artgerecht auslasten: beispielsweise die Einkäufe heimtragen, im Winter die Kinder auf dem Schlitten ziehen und gerne auch apportieren. Hierbei muss stets die körperliche Leistungsgrenze in Hinblick auf den Bewegungsdrang dieser Rasse beachtet werden.

ÄUSSERES UND PFLEGE

Dank dem Stockhaar ist diese Rasse eigentlich sehr pflegeleicht. Zumindest liest man dies immer wieder in den Rassebeschreibungen. Die Erfahrung zahlreicher Halter zeigt jedoch, dass die dicke Unterwolle durchaus für Aufwand sorgt. Regelmäßiges Bürsten und Auskämmen der Unterwolle im Sommer ist wichtig. Dazu kommt ggf. Krallenpflege (und regelmäßiges Zähneputzen).

GESUNDHEIT 

Der Große Schweizer neigt oftmals, wie der Berner Sennenhund auch, zu Hüft- und Ellbogendysplasie. Aufgrund der Größe sind natürlich auch Magendrehungen immer wieder in der Krankengeschichte dieses Hundes zu finden. Aufgrund der erhöhten Nachfrage und der steigenden Zahl der Züchter, hat sich einiges im Krankheitsbild des Großen Schweizers verändert. Zu den o.g. Erkrankungen kommen immer häufiger Leckanfälle, sowie das Blutergen P2Y12.

Bei der Auswahl des Hundes sollte daher vor allem auf folgende Punkte geachtet werden:

  • gepflegte, gesunde, geimpfte und gechipte Welpen
  • die Welpen sollten sich gerne anfassen lassen und aufgeschlossen sein
  • Familienanschluss bereits beim Züchter
  • Mutterhündin sollte stets anwesend sein und Besuchern gegenüber freundlich
  • Ein guter Züchter, hat in der Regel nur eine Rasse
  • Die Hündin wird nicht bei jeder Läufigkeit belegt
  • Der Züchter sollte alle Fragen zu seiner Rasse beantworten können und mit Rat und Tat zur Seite stehen
  • Besuche sollten nach Absprache bis zur Abgabe regelmäßig erfolgen können

FAZIT

In meiner Hundeschule veranstalte ich regelmäßig Seminare und mehrtägige Workshops für diese Rasse. Große Schweizer Sennenhunde sind sanfte und liebenswerte Hunde. Als (zukünftiger) Halter sollte man sich jedoch bewusst sein, dass man einen großen und kräftigen Hund an seiner Seite hat. Ist der Hund gut erzogen, hat man einen alltagstauglichen Hund und einen verlässlichen Partner an seiner Seite, den man überall mit hinnehmen kann. Sein entspanntes und ruhiges Gemüt zeichnet ihn besonders aus.

Man sollte die Eigenständigkeit und genetisch hinterlegte Unabhängigkeit dieser Rasse nicht unterschätzen. Letztlich ist es aber wie bei jedem Hund – egal welcher Rasse er angehört: Das Suchen und Finden von passenden Verstärkern ist elementar und sichert die Kooperationsbereitschaft mit dem Halter. Liebevoll und konsequent kann diese Rasse problemlos durchs Leben geführt werden.


22.07.2019/von Stefanie Baumer
Schlagworte: Erziehung, Familienhund, Gebrauchshund, großer Hund, Großer Schweizer Sennenhund, GSS, Haus- und Hofhund, kräftig, lernfreudig, Molosser, Rasseportrait, Sturkopf, Territorialverhalten, Wachhund
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