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Physiotherapie für Hunde – neumodischer Unsinn oder hilfreiche Ergänzung?

Gesundheit & Pflege
Was im Humanbereich bereits seit langer Zeit bei vielen Krankheitsbildern fester Bestandteil der verordneten Therapie ist, wird im Veterinärbereich nur zögerlich in Anspruch genommen: Physiotherapie.

Dass Physiotherapie nur schleichend Einzug bei der Behandlung von Hunden hält, hat mehrere Gründe. Viele Tierärzte stehen der Physiotherapie noch skeptisch gegenüber und versäumen es daher bei gestellter Diagnose die Hundehalter auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass sie ihren geliebten Vierbeinern damit unterstützend helfen können. Hundebesitzer wiederum, welche der Physiotherapie gegenüber durchaus wohlwollend eingestellt sind, wissen oft nicht, bei welcher Vielzahl an Problemen diese eingesetzt werden kann. Ein weiterer Grund ist schlicht und einfach, dass einige Halter zwar von einer bestehenden Erkrankung ihres Hundes – beispielsweise HD – Kenntnis haben, irrtümlicherweise jedoch glauben, ihre Hunde wären schmerzfrei und aufgrund dessen eine Therapie noch nicht in Anspruch nehmen. Erste Schmerzanzeichen wahrzunehmen ist nicht einfach, denn es liegt zum einen in der Natur der Hunde, Schmerzen zunächst zu verbergen um im Rudel nicht als Invalide aufzufallen, zum anderen sind die Symptome enorm vielfältig und können leicht anderen Ursachen zugeschrieben werden. Was es für alle Beteiligten – auch Tierärzte oder Physiotherapeuten – immer zusätzlich erschwert, ist schlicht und einfach die Tatsache, dass Hunde nicht reden können um uns mitzuteilen, wo es weh tut und wie stark die Schmerzen sind.

Bild: Kerstin Bubbel

SCHMERZEN BEIM HUNDE ERKENNEN

Lange war man der Überzeugung, dass Hunde unter Schmerzen weniger leiden, da sie nur selten schmerzhafte Lautäußerungen von sich geben. Hunde verspüren aber Schmerzen genauso wie wir auch, eventuell sogar stärker, da sie weder verstehen können, warum etwas weh tut noch selbst um Hilfe suchen können und aus diesem Grund oft lange Zeit ungewollt leiden müssen.
Möchte man Hunden unnötige Schmerzen ersparen, sollte man seinen Hund gut kennen und beobachten um geringe Abweichungen im normalen Verhalten zu bemerken und etwaige Schmerzzustände frühzeitig zu erkennen. Das Führen eines Gesundheitstagebuches ist dabei oft hilfreich. Ein Hundeleben ist im Idealfall lang und sich alle Verletzungen, Operationen, Medikamente oder andere einschneidende Erlebnisse zu merken ist nahezu unmöglich, diese Informationen sind aber gerade für Tierärzte und Therapeuten wichtig, damit dem Tier optimal geholfen werden kann.
Die Schmerzsymptome von Hunden variieren stark – je nach Hundepersönlichkeit; während die einen “grundlos” aggressiv erscheinen, reagieren die anderen apathisch oder ziehen sich aus dem Familienleben zurück. Ruhelosigkeit und Nervosität einerseits, Schlappheit und Antriebslosigkeit andererseits. Auch verminderter Appetit, Veränderungen im Gangbild oder plötzlich auftretender “Ungehorsam” wie beispielsweise die Weigerung ins Auto zu springen können ein Indiz für Schmerzen sein.

Grundsätzlich sei gesagt, dass viele Halter erstmal abwarten, ob sich stärkere Symptome zeigen und glauben, dass es ansonsten nicht so schlimm sein kann.
Was sie dabei nicht bedenken ist, wenn Hunde nicht mehr anders können, als Schmerzen deutlich zu zeigen, haben sie meist schon einen langen Leidensweg hinter sich und es kann für eine Heilung mitunter sogar schon zu spät sein.
Eine frühzeitige Schmerzbekämpfung ist aus zwei Gründen besonders wichtig. Zum einen hat eine andauernde Schonhaltung zur Folge, dass anderen Strukturen überlasten und Muskelverspannungen oder Arthrosen entstehen, zum anderen besteht die Gefahr, dass ein sogenanntes Schmerzgedächtnis gebildet wird, das langfristig gesehen stärkere Schäden hervorrufen kann als die eigentliche Schmerzursache.

Ein Schmerzgedächtnis ist eine chronische Übererregbarkeit der Nervenzelle. Hierbei werden die Nervenleitbahnen, welche den Schmerzimpuls durch den Körper leiten, permanent gereizt. Infolgedessen verselbstständigen sich die Schmerzen, dies bedeutet, es ist kein auslösender Schmerzreiz mehr vonnöten um Schmerzen auszulösen.
In diesem Stadion ist der chronische Schmerz als eigenständige, nicht zu unterschätzende Erkrankung zu sehen, denn der Hund kann unter Umständen auch nach erfolgreicher Bekämpfung der Schmerzursache noch unter Schmerzen leiden – aufgrund des Schmerzgedächtnisses!
Ist ein Schmerzgedächtnis bereits vorhanden ist eine Therapie viel schwieriger, denn das Auslöschen desselbigen ist sehr aufwendig und zum Teil sogar unmöglich.

WANN IST PHYSIOTHERAPIE SINNVOLL?

Bei Verdacht auf Schmerzen sucht man am besten zunächst den Tierarzt seines Vertrauens auf, der optimalerweise eine Diagnose stellt. Danach richtet sich nun, mit welchen Therapien dem jeweiligen Hund am besten geholfen werden kann. Denn die konkrete Gestaltung der Therapie ist von mehreren Faktoren abhängig.
Die diagnostizierte Erkrankung spielt genauso eine Rolle wie die aktuellen Beschwerden, die allgemeine körperliche Verfassung und das Alter.
Der Hauptschwerpunkt von Physiotherapie ist die Schmerzlinderung, denn Schmerzlinderung oder im besten Fall Schmerzfreiheit ist ein entscheidendes Kriterium in Sachen Lebensqualität.

BEI FOLGENDEN KRANKHEITSBILDERN KANN EINE PHYSIOTHERAPEUTISCHE BEHANDLUNG HILFREICH SEIN:

  • Skeletterkrankungen (z.B. Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogenerkrankungen, Wirbelsäulenerkrankungen)
  • degenerative Erkrankungen/Verschleißerkrankungen (Arthrose)
  • ältere und alte Hunde mit altersentsprechenden Beschwerden
  • Nervenerkrankungen/Lähmungen (z.B. Bandscheibenvorfall)
  • vor und nach Operationen (z.B. Patellaluxation-Herausspringen der Kniescheibe; Kreuzbandriss)
  • allgemein zur Rehabilitation, Schmerzlinderung und Muskelaufbau
  • Betreuung von Sport- oder Diensthunden
  • Wellnessbehandlungen

ZIELE DER PHYSIOTHERAPIE

  • Schmerzlinderung, im besten Fall Schmerzfreiheit
  • Muskelaufbau oder zumindest Erhalt der vorhandenen Muskulatur
  • Muskelentspannung
  • Erhalt und Wiedererlangen der Gelenkbeweglichkeit
  • Bewusstmachen von Bewegung, Koordination, Gleichgewicht
  • Nervenreizung
  • Verbesserung von Kondition und Ausdauer
  • Anregung der Stoffwechselaktivität

WIE ERKENNT MAN EINEN GUTEN PHYSIOTHERAPEUTEN?

Wurde einem entweder vom Tierarzt zu einer physiotherapeutischen Behandlung geraten oder verspürt man selbst den Wunsch seinem Hund auf diese Weise zu helfen, steht man immer noch vor der Aufgabe einen qualifizierten Therapeuten zu finden.

AUF WELCHE KRITERIEN SOLLTE MAN ACHTEN?

Bei der Wahl des Physiotherapeuten sollte mehr berücksichtigt werden als die räumliche Entfernung oder die Behandlungstarife.
Das Berufsbild eines Tierphysiotherapeuten ist kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf, weswegen es auch keine festgelegte Ausbildungsrichtlinien gibt, d.h. jeder kann sich so nennen unabhängig davon, ob ein Tagesseminar oder Wochenendseminar besucht wurde oder aber die Ausbildung mehrere Monate dauerte.
Neben der Dauer der Ausbildung ist die Zusammensetzung des Dozententeams interessant, denn ein Tierarzt ist z.B. besser qualifiziert einen Kurs über das Auswerten von Röntgenbildern zu führen als ein Humanphysiotherapeut, welche häufig den praktischen Teil der Ausbildung übernehmen.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt, den es zu berücksichtigen gilt ist die Bereitschaft das Wissen ständig zu erweitern. Zum einen stehen dem Therapeuten natürlich viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung je fundierter sein Wissen ist. Zum anderen gehört die Physiotherapie auch zu jenen Bereichen, in denen bereits vorhandenes Wissen aufgrund neuer Erkenntnisse schnell veraltet ist.
Ist die Art und Dauer der Ausbildung auf der Homepage nicht klar ersichtlich, sollte man sich keineswegs scheuen gezielt nachzufragen – schließlich geht es um das Wohl unserer geliebten Vierbeiner und kein seriöser Therapeut würde interessierten Hundebesitzern die Auskunft verweigern.

Weitere wichtige Aspekte sind:
Stimmt die Chemie zwischen Therapeut und Halter bzw. zwischen Therapeut und Patientenhund? Nimmt sich der Therapeut genügend Zeit, damit sich ängstliche oder unsichere Hunde wohlfühlen und alle Fragen des Besitzers beantwortet werden. Wird der Besitzer zudem in die Therapie miteinbezogen und ist der Therapeut bereit auch mit Kollegen anderer Fachbereiche – Tierärzten, Tierheilpraktikern, Hundetrainern und dergleichen zusammen zu arbeiten?

Oft bricht für Hundebesitzer eine Welt zusammen, wenn festgestellt wird, dass ihre geliebte Fellnase z.B. unter Arthrose leidet oder eine Kreuzband-Operation bevor steht.
Dies muss nicht so sein, denn mittlerweile gibt es gerade in Sachen Schmerzbekämpfung eine Vielzahl an Therapiemöglichkeiten angefangen bei der schulmedizinischen Schmerztherapie über Homöopathie, Akupunktur, Osteopathie, Vitalpilze uvm – kein Hund muss daher mehr Schmerzen als nötig erdulden.

09.11.2018/von Kerstin Bubbel
Schlagworte: Beweglichkeit, Bewegung, Gesundheit, Kondition, Muskelaufbau, Physiotherapeut, Schmerzen, Schmerzfreitheit, Stoffwechsel, Verschleiß, Wellness
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Kerstin Bubbel absolvierte 2010 die Ausbildung zur Hundephysiotherapeutin nach Blümchen/ Woßlick, 2012 die Ausbildung zur Hundeosteopathin nach...

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