Zahnschmerzen beim Hund erkennen und vorbeugen
Dein Hund hat Mundgeruch?
Das könnte auf Zahnstein und Zahnprobleme hinweisen!
Während wir Menschen unsere Zähne täglich putzen und regelmäßig zum Zahnarzt gehen, wird die Zahngesundheit bei Hunden oft völlig unterschätzt. Sichtbar braune und gelbe Zahnbeläge sowie schlechter Mundgeruch können auf Zahnstein und ernsthafte Zahnprobleme hinweisen.

Zahnvergleich: Hund mit strahlend weißen Zähnen (oben) und Hund mit Zahnstein. (Pixabay)
WARUM ZAHNPFLEGE FÜR DEINEN HUND SO WICHTIG IST
Viele Hunde bekommen im Laufe ihres Lebens dunkle Beläge auf den Zähnen, den sogenannten Zahnstein. Oft riecht es dann auch unangenehm aus Maul oder wir bemerken schlechten Atem. Intensiver Mundgeruch des Hundes ist fast immer ein Zeichen für Probleme, die oft durch Bakterien in Zahnbelägen und Zahnstein verursacht werden.
Unbehandelter Zahnstein kann zu schmerzhaften Zahnfleischentzündungen führen, die im schlimmsten Fall sogar zum Zahnverlust oder zu Entzündungen im Körper (selten auch Blutvergiftung) führen können. Dein Hund leidet zunächst oft unbemerkt und Zahnprobleme bleiben leider oft relativ lange unerkannt.
Häufig verstärken Zahnschmerzen andere Verhaltensprobleme wie Trennungsstress, Probleme in Hundebegegnungen oder verursachen unerwartetes Angst- und Aggressionsverhalten.
ANZEICHEN FÜR ZAHNPROBLEME BEI DEINEM HUND
Dein Hund kann dir leider nicht direkt sagen, dass er Zahnschmerzen hat. Achte daher auf folgende Warnsignale:
- Mundgeruch
- Zahnbeläge
- Vermehrtes Speicheln
- Einseitiges Kauen
- Schwierigkeiten beim Fressen
- Blutiger Speichel
- Reiben des Kopfes am Boden
- Reiben des Kopfes mit der Pfote
- Schwellungen im Gesicht
- Bevorzugen von weichem Futter oder kleinen Stücken, die nicht gekaut werden
- Allgemeines Unwohlsein
- Andere plötzliche under unerwartete Verhaltensänderungen
Hier siehst du ein Video, wie einseitiges Kauen bei der Katze aussieht. Wichtig, zu erkennen und zu handeln!
Häufige Zahnprobleme bei Hunden
Im Grunde sind die Probleme ähnlich wie bei uns Menschen:
- Zahnstein und Zahnfleischentzündungen:
Die häufigste Ursache! Bakterien sorgen für den Mundgeruch und greifen das Zahnfleisch an. - Abgebrochene Zähne:
Kann passieren, wenn dein Hund auf zu harten Gegenständen kaut (Vorsicht bei Knochen, Geweihen, zu harten natürlichen Kauartikeln oder ungeeigneten Spielzeugen). Auch Unfälle sind eine Ursache. - Persistierende Milchzähne:
Wenn die Milchzähne nicht ausfallen, obwohl die neuen schon da sind. Das kann zu Zahnfehlstellungen führen. - Fehlstellungen:
Ober- und Unterkiefer passen nicht richtig zusammen. Manchmal ist es rassebedingt, manchmal aber auch erworben.

Persitierende Milcheckzähne bei einem jungen Zwergpudel. Deutlich zu erkennen sind die Schmutznischen zwischen Milch- und bleibenden Zähnen. (Dr. Dorothea Johnen)
Was du tun kannst?! – Vorbeugen ist wichtig!
Die gute Nachricht ist, du kannst viel für die Zahngesundheit deines Hundes tun!
- Regelmäßige Kontrolle: Schau deinem Hund mindestens einmal pro Woche gründlich ins Maul. Achte auf Veränderungen.
- Tierarztbesuch: Einmal im Jahr sollte der Tierarzt die Zähne deines Hundes kontrollieren. Bei Verdacht auf Probleme ist eine genauere Untersuchung unter Narkose und mit dem Dentalröntgengerät notwendig.
- Zähneputzen: Hunde können mit dem täglichen Zähneputzen vertraut gemacht werden. Es ist die wirksamste Möglichkeit, um Zahnstein vorzubeugen. Am besten von klein auf (oder von Anfang an) kleinschrittig trainieren (Medical Training) und immer gut belohnen!
- Vorsicht bei Kauartikeln: Wähle Kauartikel, die sich mit dem Daumennagel eindrücken lassen, um Zahnbrüche zu vermeiden!
Wenn Zahnstein vorhanden ist, muss dieser von der Tierärztin oder vom Tierarzt entfernt werden.
Zudem sollte bei jedem Verdacht auf ein Problem unbedingt Zahnröntgenbilder (Dentalröntgen) angefertigt werden!

Pudelhündin Ellie hat folgendes gelernt: sie hält ruhig und entspannt einseitig einen angenehmen Gegenstand im Maul. So kann Doro viel besser Ellies Maul und Zähne kontrollieren und mit der Ultraschalllzahnbürste putzen. (Bild: Dorothea Johnen)
MÖCHTEST DU MEHR ÜBER DIE ZAHNGESUNDHEIT BEI HUNDEN ERFAHREN?
Hier findest du mein Digitalskript.
“Wie kann ich Zahnschmerzen beim Hund erkennen und Zahnproblemen vorbeugen?“.
Es ist übersichtlich strukturiert und sehr umfassend. Hundehalter:innen erhalten Informationen:
- zum Hundegebiss:
Von Milchzähnen bis zum bleibenden Gebiss sowie überzähligen Zähnen, fehlenden Zähnen und Fehlstellungen. - zu häufigen Zahnerkrankungen:
Detaillierte Erklärungen zu Plaque, Zahnstein, Gingivitis, Parodontitis, Zahnfrakturen, Karies, resorptiven Läsionen, persistierenden Milchzähnen, Fehlstellungen und Zahnzysten. - um Zahnschmerzen frühzeitig zu erkennen:
Alle Anzeichen, die auf Zahnerkrankungen hindeuten. Dies ermöglicht frühzeitiges Erkennen, was unbemerktes, langes Leiden vermeidet und für die Behandlung entscheidend ist. - um Folgeerkrankungen verhindern:
Im Skript erfährst du anschaulich, wie Zahnerkrankungen zu ernsthaften Problemen wie Infektionen (bis zur Blutvergiftung) oder Kieferbrüchen führen können. Präventives Handeln schützt den Hund vor schwerwiegenden Komplikationen. - zur Prophylaxe und Vorbeugung:
Konkrete Handlungsempfehlungen für die tägliche Zahnpflege, regelmäßige Kontrollen und die Einschätzung von natürlichen und speziellen Zahnpflege-Kauartikeln und anderen Produkten. - zu Behandlungsmöglichkeiten:
Informationen über professionelle Zahnreinigungen unter Narkose, Zahn-OPs, die Notwendigkeit von Zahnröntgen und die Risiken einer Behandlung ohne Narkose.
Eine frühzeitige Erkennung und konsequente Prophylaxe können teure und aufwendige Zahnoperationen, Extraktionen oder die Behandlung von Folgeerkrankungen verhindern oder zumindest minimieren. Eine umfassende Zahnsanierung mit Extraktionen und Zahnröntgen kann schnell mehrere Hundert bis über Tausend Euro kosten. Das Wissen über Anzeichen schwerwiegender Probleme (z.B. Zahnfrakturen mit freiliegendem Nerv) ermöglicht es Bezugspersonen, schnell zu handeln und Notfallbehandlungen zu vermeiden.

Zähneputzen von Welpe an zu üben lohnt sich! Pixel hat verschiedene Zahnbürsten kennengelernt: Fingerzahnbürsten, eine gewöhnliche Hundezahnbürste und später eine Ultraschallzahnbürste. Übt man das Zähneputzen viel (täglich) und belohnt es langfristig gut und hochwertig, ist die Zahnbürste ein echtes Highlight – und wird dir vielleicht auch mal geklaut… Erinnerungsfoto Diebesgut. ;-) (Foto: Claudia Matten)