Der Blaue Hund: So spielen Kleinkinder sicher mit dem Familienhund, interaktive Computergeschichte mit Elternbegleitbuch

Die interaktive Computergeschichte
Zunächst möchte ich auf die interaktive Computergeschichte eingehen, die sich auf der CD befindet. Hier lernen Kinder zusammen mit ihren Eltern, wie man mit dem eigenen Familienhund umgeht. Übertragbar ist dies natürlich auch auf andere Hunde.
Kernfigur ist der Hund „Blau“. Er lebt zusammen mit den Kindern Sarah, Simon, deren Eltern und dem Kater Tommy in einem hübschen Haus mit Garten. Alle Charaktere erleben zusammen unterschiedliche Situationen des täglichen Lebens: Spielen, Essen, Schlafen…

Blau ist ein ganz normaler Hund mit ganz normalen Bedürfnissen. Sarah und Simon lernen in der Computergeschichte, diese Bedürfnisse zu erkennen, zu verstehen und sich Blau gegenüber richtig zu verhalten.

Im Hauptmenü können das Kind oder die Eltern aus vier verschiedenen Geschichten wählen:

• Der Floh
• Im Bad
• Der Teddybär
• Der gelbe Fisch

Innerhalb jeder Geschichte sind je drei bis vier Situationen aufgezeigt, in denen Konflikte zwischen Kindern und Hunden entstehen könnten. Mit dem Mauszeiger kann nun die Geschichte von Blau und seiner Familie entdeckt werden.
Zwischendurch stoppt die Geschichte und durch Anklicken auf interaktive Bereiche setzt man diese wieder in Gang. Erscheint die blaue und die gelbe Hand, befindet man sich mitten in der Lernszene. Eine der Hände führt zu der optimalen Lösung und zeigt auf, wie die Situation sicher erlebt werden kann. Die andere Hand führt in eine brisante Situation, in der Blau knurrt und böse wird. Hier geht die Geschichte nicht weiter und springt immer wieder an den Anfang des Konflikts zurück, bis man sich für die richtige Lösung und damit den sicheren Weg entschieden hat.

Das Begleitbuch für Eltern
Das Begleitbuch für Eltern umfasst 50 Seiten. Nach einer kurzen Einleitung folgt die umfangreiche Erklärung, wie sich Kinder und Eltern durch die Computergeschichte navigieren können. Einfache Symbole lassen die Bedienung gut von der Hand gehen und schaffen ein gutes und intuitives Benutzerhandling.

Danach erreicht man sofort die Geschichten mit Blau und die damit verbundenen Lerninhalte für alle Beteiligten. Die einzelnen Szenen der CD sind nach folgenden Kriterien gegliedert:

• Was ist in der Szene genau zu beobachten?
• Warum zeigt Blau das Verhalten?
• Wie lässt sich die Situation vermeiden?
• Was gibt es für Regeln für das Kind, den Hund und auch für die Eltern?
• Wie schätzt man seinen Hund richtig ein?

Viele wertvolle Tipps fließen parallel in die Erklärungen ein und wissenschaftliches Hintergrundwissen schafft Aufklärung bei den Eltern. Es empfiehlt sich, das Buch vorher zu lesen, damit man dem Kind während der interaktiven Geschichte erklären kann, auf was es achten soll.
Im Anschluss an die Geschichten folgt ein Kapitel über Konflikte und Aggressionen. Dieser Teil ist für die Eltern gedacht. Es werden elementare Informationen, wie beispielsweise Kommunikation mit dem Hund, Sinnhaftigkeit von Belohnungen oder Erwartungen an den Familienhund behandelt. Anschaulich erklärt sind auch die Stufen der Aggression, die in einer grafischen Darstellung aufgezeigt werden.

Wissenschaftliches zum Blauen Hund
Der Blaue Hund ist das Ergebnis von über fünf Jahren Entwicklungsarbeit im interdisziplinären Team aus praktischen Tierärzten, Kinderärzten, Ethologen, Psychologen, Pädagogen und Mitarbeitern der Kunstakademie Ghent.
Das Buch und die interaktive Geschichte wurde in Kindergärten und Schulen in Lincolnshire getestet. Die Testkinder waren zwischen drei und sechs Jahren alt. Alle Kinder zeigten einen sehr guten Lernerfolg, da Risikosituationen gut erkannt werden konnten. Die Unterstützung der Eltern spielte vor allem bei den jüngeren Kindern eine große Rolle. Mehr Informationen gibt es unter www.thebluedog.org.

Fazit: Mit meinem dreijährigen Sohn habe ich den Blauen Hund natürlich getestet. Er war begeistert von den Möglichkeiten, innerhalb des Programms zu navigieren und selbstständig die Geschichte beeinflussen zu können. Etwas verwirrt war er, dass der Hund blau ist. Auch war er nahezu betroffen, wenn ein Knurren und Zähne zeigen des Hundes folgte. Er konnte gut nachvollziehen, was in den jeweiligen Situationen nicht richtig war. Auch im normalen Alltag konnte er danach Parallelen entdecken. Ich selbst finde die Illustrationen leider nicht richtig kindgerecht. Aber dies ist ein subjektives Empfinden, das jeder für sich selbst beurteilen muss – Easy Dogs Insidertipp!