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Das Alternativverhalten – der Schlüssel zum Erfolg bei Problemverhalten

Problemverhalten, Training & Verhalten
„Ja, den Clicker habe ich schon einmal benutzt, aber das klappt nicht.“ – „Ja, aber nur für Tricks“ – „Ja, das habe ich schoneinmal gemacht, aber das ging nicht so richtig, mein Hund reagiert dann nicht.“ Wenn man in einer Schrecksituation oder aus Unerfahrenheit drei-, viermal in ein problematisches (emotionales) Verhalten hineinclickert und der Hund zeigt die konditionierte Reaktion auf den Clicker nicht (dreht sich nicht um und holt sich das Futter oder eine andere Belohnung ab), dann liegt es nicht daran, dass der Clicker nicht funktioniert.

Bea klettert gerne. Vom Baumstamm aus hat die Hündin auch eine gute Aussicht. Scannen mag sie gern. Klettern wird in herausfordernden Trainingssituationen gerne als Alternativverhalten für noch erwünschtes Verhalten gewählt, da es viele verschiedene Bedürfnisse von Bea erfüllt. (Bild: Bärbel Petermann)

Vielmehr kann daran liegen, dass das gezeigte Verhalten Vorteile für den Hund hat – in seinen Augen – sonst würde er es nicht zeigen. Dazu kommt, dass Futter als Belohnung von manchen Hunden in Stresssituationen nicht angenommen werden kann, weil es nicht ihrer momentanen Motivation entspricht. Sich zu seinem Menschen umdrehen und die Situation abbrechen – da müsste der Hund ja den Auslöser aus den Augen lassen. Erst muss zum Beispiel der gruselige andere Hund vertrieben werden. Oder Erregung und Frust durch das Hineinspringen in die Leine abgebaut werden, um wieder in den denkenden Modus zurückzukommen.

Also wird es Zeit, das Training dieser Situationen grundsätzlich zu überdenken.
Selbstverständlich kann man in diesen Situationen den Clicker oder das Markerwort sinnvoll einsetzen. Zunächst sollten Sie sich die Frage stellen: Was ist denn das in dieser Situation von uns gewünschte Alternativverhalten? Was genau ist es, das der Hund in dieser speziellen Situation tun soll? Und was bietet der Hund (bei etwas mehr Abstand zum Beispiel) vielleicht sogar von selbst an?

Zu einem unerwünschten Verhalten ein Alternativverhalten zu trainieren ist der Königsweg von Verhaltenstraining. Das Alternativverhalten wird optimalerweise so ausgewählt, dass das unerwünschte Verhalten nicht mehr gut möglich ist und gleichzeitig der ursprünglichen Motivation des Hundes am nächsten kommt.

Da gibt es schier unendlich viele, zunächst beliebig scheinende Möglichkeiten. Hier gilt: Je sorgfältiger das gewünschte Alternativverhalten ausgesucht wird, desto sicherer ist der Erfolg!

Fragen Sie sich:

  • Was ist die Motivation des Hundes für das in unseren Augen unerwünschte Verhalten?
  • Will er Nähe? Oder will er Distanz?
  • Möchte er Beute machen?
  • Will er vertreiben?
  • Und: Wie könnten Sie aus all dem geschickt eine Belohnung “basteln”?

Dabei hilft ein Blick auf die TopTwenty-Liste. Aus der Motivation und dem, was der Hund sehr gerne macht, können Sie ein passendes Alternativverhalten aussuchen und zusammenstellen.

An dieser Stelle möchte ich Ihnen einige Beispiele nennen:

  • Liebt Ihr Hund die Jagd? “Jagen” Sie doch gemeinsam einen Futterbeutel, der z. B. in das 10-Leckerli-Spiel eingebaut wird, oder auf der Rückspur gesucht werden kann.
  • Will er Nähe zu uns – dann nutzen Sie das Targettraining zum Herankommen an Ihre Hand. Die Hundennase stupst an die Menschenhand und bleibt daran – der begegnende Hund gerät aus dem Fokus und ist eventuell weniger furchteinflößend. Gleichzeitig erhält Ihr Hund den stützenden Social Support, der ihm durch die Situation hilft.
  • Ein Hund, der gerne rennt und Distanz möchte, lernt, auf Signal mit seinem Menschen zu „flitzen“ – und gewinnt zügig Distanz.
  • Zeigen und Benennen in Kombination mit Stehenbleiben und Anschauen/Beobachten vom Auslöser.
  • Eine Spielankündigung mit einem Spielsignal, einem Spielpfiff, dann ein folgendes Spiel.
  • oder ein sorgfältig aufgebautes „Dreh-Um“. Nachdem er umgedreht ist, darf Ihr Hund – an der Leine – auf  der Spur, die der andere Hund hinterlassen hat (oder die Katze, das Wild) nach Herzenslust schnüffeln.
  • Bei Problemen mit Hundebegegnungen reicht vielleicht auch ein Fußlaufen des eigenen Hundes auf der dem anderen Hund abgewandten Seite. Mit dem Signal „Andere Seite“ wechselt der eigene Hund die Seite und befindet sich so gleich etwas weiter weg von dem anderen Hund, gewinnt also Distanz. Das Splitten durch den Menschen verschafft dem Hund zusätzliche Erleichterung. Mit Hilfe eines Targetsignals oder einem Keep-Going-Signal kann ihm das Laufen auf der anderen Seite erleichtert werden. Dabei wird dem Hund ein unterstützendes Dauersignal gegeben im Sinne von: mach weiter mit dem, was Du gerade machst.

Sie sehen, wie vielfältig das Alternativverhalten sein kann und das hier war nur eine kleine Auswahl. Dieses Alternativverhalten üben Sie zunächst getrennt von den auslösenden Situationen, extra, daheim im Wohnzimmer, im Garten, auf ruhigen Feldwegen. Sobald das es gut klappt, üben Sie es bei harmlosen, aber steigenden Ablenkungen und festigen dann das Signalwort dafür.

Zusätzlich kann man die Konditionierte Entspannung mit einbauen. Diese hilft Hunden ebenfalls (und uns), in den Situationen ansprechbar und ruhiger zu werden.

Dann erst geht es an das Training mit der Auslösesituation. Damit die Emotionen noch nicht so hochkochen und der Hund ansprechbar bleibt, ist es unabdingbar, den Abstand zum Auslöser am Anfang groß genug zu wählen. Ihr Hund soll noch denken können, also noch nicht in alte Verhaltensmuster zurückfallen, aber den Auslöser bereits wahrnehmen.
Der Hund sieht zum Auslöser hin, dann kommt die Ankündigung des fleißig geübten, motivationsgerechten Alternativverhaltens! Sie markern (und belohnen) anfangs kleinschrittig und engmaschig jeden Ansatz des gewünschten Verhaltens. Mit Hilfe von Shaping können Sie sich dann immer weiter an die vollständige Ausführung des Alternativverhaltens heran arbeiten.

Als Zwischenschritt kann es auch notwendig sein, zuerst den ersten Blick des Hundes zum Auslöser zu markern und erst dann das Alternativverhalten abzufragen. Das klappt besonders gut, wenn der Hund gelernt hat, Auslöser erstmal stillstehend anzuschauen. Das gibt uns auch die Chance, ganz schnell über ein passendes Alternativverhalten nachzudenken, denn je mehr Sie sich mit dieser Trainingstechnik vertraut machen, desto vielfältiger können Sie Ihren Hund in den verschiedenen Situationen motivationsgerecht belohnen.

Die üblichen Trainingsempfehlungen gelten auch hier: Beim Üben rechtzeitig mit einem guten Ergebnis aufhören! Bald werden sich die ersten Erfolge einstellen und sie werden feststellen, dass die Emotion und das Verhalten des Hundes den Auslöser betreffend sich tatsächlich ändern.
Durch den Clicker und das damit verbundene Versprechen auf eine Belohnung – die dann auch kommt – bleibt Ihr Hund ansprechbar und zeigt das Alternativverhalten immer öfter auch von selbst. Bingo!

Und als letzten Schritt – wenn unser Hund gut ansprechbar das Alternativverhalten auf die große Distanz ausführen kann, gehen Sie Schritt für Schritt näher an den Auslöser heran und dann üben, üben, üben. Ihr Hund hat vor dem Training eine bestimmte Lernerfahrung gemacht (nämlich beim Anblick des Auslösers unerwünschtes Verhalten zu zeigen), die muss jetzt überschrieben werden mit neuen Lernerfahrungen. Das braucht Zeit.

Und je länger Sie das praktizieren, desto öfter werden Sie feststellen, dass Ihr Hund das trainierte Alternativverhalten von selbst anbietet oder danach fragt, auch an anderen Auslösern. Sie haben gewonnen – Sicherheit, Ruhe und Gelassenheit und Spaß beim Beschäftigen mit Ihrem Hund. Sie können dann ganz getrost das nächste Problemverhalten in Angriff nehmen, natürlich mit dem Markersignal und Alternativverhalten. Viel Erfolg mit dem passenden, gut geübten Alternativverhalten in allen aufregenden Situationen.

09.11.2018/von Bärbel Petermann
Schlagworte: Alternativverhalten, Bedürfnissbefriedigung, Clicker, Entspannung Distanzvergrößerung, Motivation, Problemverhalten, Stress
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