• Mein Konto
  • 0Einkaufswagen
Easy Dogs
  • STANDORTE
  • SHOP
  • BLOG
  • TERMINE
  • ÜBER UNS
  • Suche
  • Menü Menü

8 Tipps für das Leben mit einem blinden Hund

Gesundheit & Pflege

Bilder: Nicole Waldhauser

Und dann kam Charlie, und veränderte mein Leben. Charlie, mein erster Hund. Ein blinder Hund. Angeschossen – Schrotkugeln im Kopf – einäugig. Vom Schicksal gebeutelt. Aber auch freundlich, geduldig und tiefenentspannt. Ein Sonnenschein. Das ist mein Charlie. Er hat sich mir anvertraut. Mir die Chance gegeben, eine Art Sehhilfe für ihn zu werden. Sein „Blindenführmensch“. Zusammen haben wir die Welt entdeckt. Zusammen an beängstigenden Geräuschen oder auch Begegnungssituationen mit Artgenossen trainiert. Zusammen sind wir täglich zur Arbeit gefahren. Zusammen meistern wir den Alltag und genießen das Leben. Ein wunderschönes Leben. Blinde Hunde sind fabelhaft.

1. VERTRAUEN

Die Basis für ein erfülltes, unbeschwertes Leben ist Vertrauen. Noch mehr als ein sehender Hund ist ein blinder Hund im Alltag auf die Unterstützung seiner Bezugsperson angewiesen.
Eben durch diese Unterstützung können Sie die Vertrauensbasis Ihres Lieblings weiter ausbauen. Einem blinden Hund erschließt sich relativ schnell und leicht der Sinn von Signalen, die ihm den Alltag erleichtern (z.B. Ankündigung von Hindernissen). Er wird Ihre Hilfe annehmen und Ihnen blind vertrauen. Wenn Sie mit diesem Geschenk achtsam umgehen, das heißt für Ihren Hund da sind, auf ihn aufpassen, für ihn sehen und ihn allenfalls durch schwierige Situationen leiten, kann er sein Leben in vollen Zügen genießen.

2. FREIHEIT

Das blinde Vertrauen Ihres Hundes ist weit mehr als ein Kompliment an Sie. Es ist vielmehr eine große Herausforderung. Sie müssen den Spagat zwischen Sicherheit und Freiheit schaffen. Sie müssen Ihren blinden Hund beschützen, dürfen ihn aber nicht rundum in Watte packen und gänzlich vom Leben abschotten. Auch ein blinder Hund verdient ein erfülltes Leben. Er sollte in seinem Rahmen eigenständig entscheiden und Spaß haben dürfen. Es gilt ihm die Freiheit, die er braucht und nicht missen sollte, durch hilfreiche Signale zu schenken.

3. EMPATHIE

Einem blinden Hund fällt es naturgemäß oft schwerer als einem sehenden Hund Reize oder Situationen einzuschätzen. Ohne Sehvermögen wirkt einiges unvorhergesehener und bedrohlicher. Blinde Hunde sind unter Umständen geräuschempfindlicher und können allgemein auf akustische oder taktile Reize stärker reagieren als andere Hunde.

„Ist doch alles halb so wild.“ oder „Da muss er durch.“ sind wenig hilfreiche Sichtweisen. Besser ist es,dem Hund zur Seite zu stehen. Ein blinder Hund gibt sich ohnehin alle Mühe zurecht zu kommen, was sicher nicht immer einfach für ihn ist. Aber auch die Geduld und Impulskontrolle eines blinden Hundes ist endlich.

Deshalb müssen Sie helfend eingreifen bevor es ihm zu viel wird und er sich allenfalls genötigt sieht, sich selbst zu helfen, weil er mit der Situation überfordert ist. Dann darf eben kein Fremder ohne Vorwarnung seinen Kopf tätscheln (Diese Empfehlung gilt auch für sehende Hunde.). Und Sie können vielleicht nicht dicht neben der hüpfenden, kreischenden Kindergartenschar stehen bleiben, um mit einer Freundin zu ratschen. Und falls Sie es mal versäumen, umsichtig zu sein und es doch zu viel geworden ist, bieten Sie Ihrem blinden Hund verständnisvoll einen liebevollen, sicheren Hafen.

4. KOMMUNIKATION

Das A und O einer gelungenen Beziehung mit Ihrem blinden Hund ist Kommunikation. Akustische Signale sind eine höfliche und angenehme Form von Kommunikation. Ein verbal angekündigter Richtungswechsel ist grundsätzlich einem Zupfen oder gar Rucken an der Leine vorzuziehen. Natürlich können auch körperliche Hilfen ihre Berechtigung haben. So ist es verantwortungsvoller einen blinden Hund über einen tiefen Graben zu heben als zu riskieren, dass er den Sprung nicht richtig abschätzt und hineinstürzt. Körperliche Hilfen sollten aber die Ausnahme bilden, mit Bedacht gewählt und immer verbal angekündigt werden.

5. ANKÜNDIGUNGEN

Ankündigungen stellen einen besonders wichtigen Aspekt von Kommunikation dar. Noch mehr als ein sehender Hund schätzt ein blinder Hund die Ankündigung von Handlungen, da diese auf den Hund schnell übergriffig und einschüchternd wirken können. Sie sollten Ihrem blinden Hund z.B. das Anziehen des Brustgeschirrs, das Aufheben oder auch das Streicheln verbal ankündigen. Auch wenn ein blinder Hund durch seine anderen Sinnesorgane viele Situationen erstaunlich gut einschätzen kann, sollte auf verbale Ankündigungen nie verzichtet werden. Die daraus resultierende Erwartungssicherheit gibt ihm Halt und bewahrt ihn vor unangenehmen Schreckmomenten.

6. SIGNALE

Ein blinder Hund braucht spezielle Signale, um den Alltag möglichst uneingeschränkt meistern zu können. Ein Bordstein ist z.B. ein alltägliches Hindernis, bei dem Sie Ihr blinder Hund braucht. Auch Richtungsangaben wie Links, Rechts oder Zurück sind hilfreich. Ein Stopp-Signal oder auch ein – für den Hund weniger einschränkendes – Langsamer-Signal sind wie ein Weiter-Signal äußerst zweckmäßig. Viele der Signale können „eingefangen“ werden. Sie benennen Handlungen (z.B. nach links abbiegen) bevor sie der Hund ausführt. Zusätzlich können Sie gut mit Locken arbeiten. Über das Locken mit Leckerli hinaus, können Sie sich Ihre Stimme und andere Geräusche (z.B. Klopfen auf einen Gegenstand) zu Nutze machen und so erwünschtes Verhalten formen.

7. ARTGENOSSEN

Hunde kommunizieren überwiegend über optische Signale. Selbstredend liegt gerade darin die größte Einschränkung Ihres blinden Hundes. Deshalb sollten Sie ihn bei Begegnungen mit Artgenossen immer unterstützen. Dafür müssen Sie lernen, Ihren eigenen Hund und andere Hunde gut lesen und einschätzen zu können. Ein blinder Hund darf seinem Schicksal frei nach dem Motto „Das machen die schon unter sich aus.“ noch weniger als ein sehender Hund überlassen werden. Im Zweifel ist es besser, Sie laufen einen Bogen zu viel und bieten Ihrem blinden Hund dafür regelmäßige Treffen mit seinen Hundekumpels.

8. INDIVIDUUM

Abhängig von Alter, körperlicher Konstitution, Charakter und persönlichen Vorlieben müssen Sie individuell auf Ihren Liebling eingehen. Beherzigen Sie neben meinen Tipps daher immer auch Ihr Bauchgefühl.

Danke an Charlie, meinen blinden Helden.

15.11.2018/von Nicole Waldhauser
Schlagworte: Blindenführmensch, blinder Hund, Blindheit, Sehhilfe, Vertrauen
Eintrag teilen
  • Teilen auf Facebook
  • Teilen auf Twitter
  • Teilen auf WhatsApp
  • Teilen auf Pinterest
  • Teilen auf LinkedIn
  • Per E-Mail teilen
https://www.easy-dogs.net/wp-content/uploads/2018/12/81060665c0.jpg 387 580 Nicole Waldhauser https://www.easy-dogs.net/wp-content/uploads/Easy-Dogs-Coaching-Logo.jpg Nicole Waldhauser2018-11-15 02:09:212020-01-01 19:37:258 Tipps für das Leben mit einem blinden Hund
Das könnte Dich auch interessieren
AUFGEREGTER HUND: Training in der Praxis richtig gestalten
Mensch und Hund: Bindung und Beziehung
“Beziehungsguide Mensch-Hund”, Buch von Helen Zulch und Daniel Mills
MUTMACH-TRAINING: Unsichere Hunde im Alltag unterstützen
Mein persönlicher Weg im Hundetraining: Erfahrungsbericht von Daniela Gassmann
Alltagstraining und Tricks füllen das Beziehungskonto. (Bild: Pixabay) Wie Alltagstraining das Beziehungskonto füllt

Nicole Waldhauser

Nicole Waldhauser ist Hundetrainerin in München. In ihrer Hundeschule „Waldis Hundetraining“ zeigt sie ihren Kunden individuelle Wege für...

Alle Beiträge des Autors ...

Neueste Beiträge

  • Rezension „Hunde und Kinder“, Miriam Arndt-Gabriel23.12.2022
  • Diagnose Schilddrüsenunterfunktion – nicht (immer) so einfach!23.12.2022
  • 15 Gefahren für Hunde in der Weihnachtszeit23.12.2022

Produkte

  • Tricktraining Trainings-Tagebuch 10,95 €

    inkl. 7 % MwSt.

    zzgl. Versandkosten

    Lieferzeit: Lieferzeit

  • Dreckspatz 27,99 €

    inkl. MwSt.

    zzgl. Versandkosten

    Lieferzeit: Lieferzeit

  • Hundehalstuch Feincord 24,00 € – 26,00 €

    inkl. MwSt.

    zzgl. Versandkosten

    Lieferzeit: Lieferzeit

Kategorien

Neueste Autorenbeiträge

avatar for Lara SteinhoffLara Steinhoff (9)
Rezension „Hunde und Kinder“, Miriam Arndt-Gabriel
avatar for Nadine WachterNadine Wachter (32)
15 Gefahren für Hunde in der Weihnachtszeit
avatar for Sabine SchinnnerSabine Schinnner (5)
Faktencheck: Du musst alle Ressourcen/Spielsachen deines Hundes verwalten, damit du der Chef bist.

Über uns

Über uns

Hundeschule gründen

Zum Newsletter anmelden

Nächste Veranstaltung

ANTIJAGDTRAINING: Praxis-Workshop

25.03.2023, 9:30 Uhr bis 26.03.2023, 16:00 Uhr388,00 € - Easy Dogs Schweinfurt

Alle Veranstaltungen anzeigen

Autoren

Alle Easy Dogs Autoren

Autor werden

Easy Dogs Shop

Shop

Händler-Bereich

AGB (UG)

Widerrufsbelehrung (UG)

Lieferung/Versand

Sicher bezahlen

© Copyright: 2022 · Easy Dogs
  • Impressum (Easy Dogs UG)
  • Datenschutz
  • Newsletter
Der Häufchenhelfer von Hund17 im Test – Hundehaufen hygienisch aufsammeln... Hunde fotografieren, Buch für das perfekte Hunde-Shooting von Regine Heuse...
Nach oben scrollen

Cookies (am besten selbst und mit Liebe gebacken) sind nicht nur im Hundetraining eine sinnvolle Maßnahme. Die Cookies hier auf unserer Webseite ermöglichen Ihnen eine leichtere und komfortablere Nutzung der Seite. Mit der Nutzung dieser Webseite und unserer Serviceangebote erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.

Ja, ich bin einverstandenMehr

Cookies und Datenschutz



Wie wir Cookies verwenden

Wir können Cookies anfordern, die auf Ihrem Gerät eingestellt werden. Wir verwenden Cookies, um uns mitzuteilen, wenn Sie unsere Websites besuchen, wie Sie mit uns interagieren, Ihre Nutzererfahrung verbessern und Ihre Beziehung zu unserer Website anpassen.

Klicken Sie auf die verschiedenen Kategorienüberschriften, um mehr zu erfahren. Sie können auch einige Ihrer Einstellungen ändern. Beachten Sie, dass das Blockieren einiger Arten von Cookies Auswirkungen auf Ihre Erfahrung auf unseren Websites und auf die Dienste haben kann, die wir anbieten können.

Wichtige Website Cookies

Diese Cookies sind unbedingt erforderlich, um Ihnen die auf unserer Website verfügbaren Dienste zur Verfügung zu stellen und einige ihrer Funktionen zu nutzen.

Da diese Cookies zur Bereitstellung der Website unbedingt erforderlich sind, können Sie sie nicht ablehnen, ohne die Funktionsweise unserer Website zu beeinträchtigen. Sie können sie blockieren oder löschen, indem Sie Ihre Browsereinstellungen ändern und das Blockieren aller Cookies auf dieser Website erzwingen.

Google Analytics

Diese Cookies sammeln Informationen, die entweder in aggregierter Form verwendet werden, um zu verstehen, wie unsere Website genutzt wird oder wie effektiv unsere Marketingkampagnen sind, oder um uns zu helfen, unsere Website und Anwendung für Sie anzupassen, um Ihre Erfahrung zu verbessern.

Wenn Sie nicht möchten, dass wir Ihren Besuch auf unserer Website verfolgen, können Sie das Tracking in Ihrem Browser hier deaktivieren:

Andere externe Dienste

Wir verwenden auch verschiedene externe Dienste wie Google Maps, Open Street View, Facebook-Feeds und externe Videoanbieter. Da diese Anbieter möglicherweise personenbezogene Daten wie Ihre IP-Adresse sammeln, können Sie diese hier blockieren. Bitte beachten Sie, dass dies die Funktionalität und das Erscheinungsbild unserer Website stark beeinträchtigen kann. Änderungen werden wirksam, sobald Sie die Seite neu laden.

Cookies akzeptieren/deaktivieren:

Datenschutzerklärung

Sie können unsere Cookies und Datenschutzeinstellungen im Detail auf unserer Datenschutzrichtlinie nachlesen.

Datenschutz
Einstellungen übernehmenBenachrichtigung ausblenden